Der türkische Leitindex ISE 100 zieht seit Jahresbeginn an. Grund für den Aufwärtstrend ist ein äußerst umstrittener Politiker: Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan.
Terroranschläge, die Inhaftierung von Journalisten, eine Entlassungswelle von Staatsbediensteten und der mögliche Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen – seit dem Putschversuch im vergangenen Jahr befindet sich die Türkei im Ausnahmezustand.
Doch nicht nur politisch erlebt die Türkei turbulente Zeiten – auch wirtschaftlich. Die zweistellige Inflationsrate, hohe Jugendarbeitslosigkeit und die große Abhängigkeit von ausländischen Investitionen mindern die Wirtschaftsleistung. Im dritten Quartal 2016 ging das Bruttoinlandsprodukt um 1,8 Prozent zurück.
Im neuen Jahr 2017 könnte sich jetzt allerdings der Aufschwung anbahnen. Im letzten Quartal des Jahres 2016 erhöhte sich das BIP um 3,5 Prozent und der ISE 100 zählt zu den stärksten Indizes in diesem Jahr. Selbst die gebeutelte Lira kann wieder zulegen.
Ein zusätzlicher positiver Impuls erfolgte durch das erfolgreiche Referendum, welches die Türkei zu einem Präsidialsystem umwandelt. Mit Präsident Erdoğan verbinden die Märkte Stabilität und Ordnung in unruhigen Zeiten – losgelöst von allen moralischen Fragen.
Auf ein Weiterlaufen der Türkei-Rallye unter Präsident Erdoğan lässt sich mit dem iShares MSCI Turkey ETF (WKN: A0LEW5) spekulieren. Die Chancen auf lukrative Renditen sind da, entsprechend hoch ist aber auch das Risiko.