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31.03.2020 Dr. Dennis Riedl

S&P 500: Das 49. Death Cross ist da! Und jetzt?

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S&P 500

Die negative Version des wohl bekanntesten Signals der Technischen Analyse hat wieder zugeschlagen: Der S&P 500 fabrizierte gestern das 49. Death Cross seit dem Jahr 1928. Nur etwa alle zwei Jahre kommt es also überhaupt zu einem solch seltenen Ereignis. Wie es nach den ersten 48 Signalen weiterging und wie man dieses uralte Signal heute zu bewerten hat, wird hier besprochen.

Golden Cross contra Death Cross

Das positive Überkreuzen von 50- und 200-Tage-Linie („Golden Cross“) dient als Standardsignal für einen neuerlichen Aufschwung des Aktienmarkts. Das negative Überkreuzen entsprechend für den Eintritt in einen Bärenmarkt. In Anbetracht des historisch schnellen Crashs kommt dieses Signal heuer reichlich spät - das Kind scheint ja bereits „in den Brunnen gefallen“ zu sein. Oder kommt es nun also noch dicker? Was war also nach den bisherigen Verkaufssignalen mit dem Markt im Anschluss anzufangen? Die folgende Grafik zeigt den durchschnittlichen Verlauf nach Inkrafttreten eines Golden bzw. Death Crosses (jeweils 48 Fälle):

Wie Sie sehen, sehen Sie nicht viel. Allenthalben in den ersten Wochen gibt es einen leicht negativen Effekt des Death Crosses, der kaum erwähnenswert scheint. Danach sieht man nur noch „Rauschen“, also einen Verlauf, der dem im Rest aller anderen Fälle gleicht. Golden Cross-Signale sind da (etwas) aussagekräftiger.

Spezialfall: Erst kräftige Korrektur, dann Death Cross

Wie oben erwähnt, ist das aktuelle Death Cross ein besonderes, denn der S&P 500 hat bereits vor dem Signal massiv korrigiert. Daher habe im Folgenden noch einmal jene Situationen herausgesucht, wo der amerikanische Leitindex im Handelsmonat vor dem Todessignal mindestens fünf Prozent eingebüßt hat. Diese mit „Death Cross“ gekennzeichneten Fälle sind in der Grafik ergänzt (14 Fälle):

Das Bild dreht sich ins Positive! Nach vier Monaten hat der Index im Schnitt rund acht Prozent an Wert hinzugewonnen - das ist enorm. Etwas vorsichtig muss man bei der Interpretation aufgrund der geringen Fallzahl sein.

Eines sollte hierdurch jedoch (endgültig) klar werden: Man kann sich zwar aktuell vor dem hochvolatilen Markt fürchten, jedoch bestimmt nicht aufgrund des jüngsten „Todessignals“.

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