Small Cap auf dem Sprung: Vier Analysten-Updates und ein Trading-Tipp - die Hintergründe!

Trotz aller Herausforderungen konnte Wacker Neuson in den ersten neun Monaten 2022 von Quartal für Quartal stark wachsen und die Profitabilität verbessern. Geht es nach den Analysten, dürfte der Baumaschinenhersteller mit den Zahlen für das Gesamtjahr 2022 diesen Trend bestätigt. Dank prall gefüllter Auftragsbücher dürfte auch der Ausblick nicht enttäuschen.

Wacker Neuson steigerte den Umsatz in den ersten neun Monaten um rund 18 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. Impulse lieferten vor allem die großen europäischen Baumaschinenmärkte Großbritannien und Frankreich sowie der Bereich Landwirtschaftsmaschinen. Das Ergebnis wurde zwar weiter von Problemen bei den Lieferketten und hohen Material-, Energie- und Logistikkosten belastet. Doch der Baumaschinenhersteller bekommt die steigenden Kosten immer besser in den Griff. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 144,6 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge konnte mit 8,8 Prozent aber gegenüber dem ersten Halbjahr weiter verbessert werden. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet Vorstand Karl Tragl bei Umsätzen zwischen 1,9 und 2,1 Milliarden Euro eine EBIT-Marge zwischen 9,0 und 10,0 Prozent.

Analysten sehen das Unternehmen auf Kurs: Das Bankhaus Metzler hat die Kaufempfehlung bereits vor zwei Wochen mit einem Kursziel von 25 Euro bestätigt. Analyst Stephan Bauer erhöhte seine Umsatz- und Ergebnisprognosen. Er begründete dies unter anderem mit Preiserhöhungen, einer besseren Abarbeitung des Auftragsbestands und Währungseffekten.

Selbst bei Kepler Cheuvreux („Reduce“ mit Kursziel 16) wird mit einem soliden Schlussquartal gerechnet. Dabei dürfte das Unternehmen über ihren bisherigen Erwartungen abschneiden. Die Experten hoben daher zwar ihre Annahmen an, sehen die voraussichtlich bessere Geschäftsentwicklung in 2023 jedoch schon im Aktienkurs eingepreist.

Hauck & Aufhäuser zeigt sich deutlich optimistischer und hält an der Kaufempfehlung mit Kursziel 30 Euro fest. Seine Sorgen wegen einer rezessiven Entwicklung hätten sich nicht erhärtet, so Analyst Alexander Galitsa. Vielmehr hätten sich die Aussichten für den Baumaschinenhersteller verbessert und das Umsatzwachstum im laufenden Jahr dürfte beachtlich sein. Für das Unternehmen spreche auch der hohe Auftragsbestand. Seine Schätzungen hat der Analyst daher erhöht.

Die Analysten von Berenberg („Buy“) haben den fairen Wert Ende der vergangenen Woche von 22 auf 27 Euro angehoben. Steigende Einkaufsmanagerindizes in Europa wertete Analyst Tore Fangmann als Zeichen eines sich verbessernden konjunkturellen Umfelds. Er erhöhte die Schätzungen für den Umsatz von 2022 bis 2024 und für die operative Profitabilität (EBIT) im laufenden Jahr. Die angespannten Lieferketten dürften sich lockern und niedrigpreisige Auftragsbestände des Baumaschinenherstellers abgearbeitet werden, lautete die Begründung.

Ein Blick auf den Chart zeigt: Bei Wacker Neuson setzen sich die Bullen mehr und mehr durch. Die Aktie konnte sich bereits deutlich von Tiefstständen aus dem Herbst 2022 lösen. Nachdem nun auch das August-Hoch überwunden wurde, deutet aus charttechnischer Sicht einiges auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends Richtung 23,20 Euro hin.

(Mit Material von dpa-AFX)