Die Aktie des Energietechnik-Konzerns bricht nach einer fulminanten Rally ein. Anleger nehmen Gewinne mit – trotz positiver Analystenkommentare. Damit kommt nun auch die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke gefährlich nahe. Ist die Party damit vorerst vorbei?
Erst der Gipfelsturm, dann die brutale Landung. Die Aktie von Siemens Energy, einer der unangefochtenen Überflieger im Dax in diesem Jahr, muss kräftig Federn lassen. In der Spitze stürzte das Papier am Freitag um 8,4 Prozent auf 101,05 Euro ab und markierte damit das Schlusslicht im deutschen Leitindex.
Noch am Donnerstag schien die Welt für die Aktionäre in bester Ordnung. Befeuert von der KI-Fantasie im Fahrwasser der Nvidia-Zahlen und der Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms kletterte der Kurs auf ein Rekordhoch von 118,15 Euro. Seit Jahresbeginn stand damit ein sattes Plus von rund 135 Prozent zu Buche.
Analysten loben, Anleger verkaufen
Während die Anleger nun Kasse machen, fiel das Urteil der Experten nach dem Kapitalmarkttag am Donnerstag eigentlich positiv aus. „Das Management hat einen guten Job gemacht“, konstatierte etwa Phil Buller von der US-Bank JPMorgan. Die zuvor erhöhten mittelfristigen Ziele seien mit handfesten Details unterfüttert worden. Besonders erleichtert zeigte sich Buller darüber, wie viel der anvisierten Margensteigerung bereits in den Auftragsbüchern verankert sei.
Der Grund für den Kursrutsch dürfte indes simpel sein: massive Gewinnmitnahmen. Nach einer derart steilen Rallye sichern Anleger ihre Profite.
Charttechnisch notiert der Kurs aktuell leicht unter seiner 50-Tage-Linie bei 103,55 Euro. Diese Marke diente in der Vergangenheit mehrfach als Sprungbrett für neue Aufwärtsbewegungen. Sollte diese nun brechen, dürfte das Unterschreiten der 100-Euro-Marke als nächstes anstehen.
Auch wenn das Papier sein aktuelles Rekordniveau nicht halten könnte, bleiben die mittel- und langfristigen Aussichten stark. Anleger bleiben daher weiter an Bord.
21.11.2025, 11:06