Was bereits einige Experten vorhergesagt haben, hat nun auch Shell-CEO Wael Sawan bestätigt: Am Ölmarkt dürfte es 2026 ein Überangebot geben. So betonte Sawan in einem Interview: "Ich denke, es gibt ein glaubwürdiges Szenario für ein Überangebot im Jahr 2026. Wir haben uns natürlich in den vergangenen zwei bis drei Jahren auf diesen Zeitpunkt eingestellt."
So habe der Konzern diverse Investitionsvorhaben zurückgefahren oder gar komplett aufgegeben. Zudem kündigte Shell neben der anhaltend hohen Quartalsdividende von 35,8 US-Cent je Anteilschein ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 3,5 Milliarden Dollar an, das innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden soll.
Bei den Analysten kamen die Zahlen relativ gut an, so bestätigten die UBS oder auch Jefferies ihre Kaufempfehlungen für die Dividendentitel. Die DZ Bank rät ebenfalls zum Kauf und hat indes sogar das Kursziel von 35,00 auf 36,50 Euro angehoben. Deren Analyst Werner Eisenmann betonte, dass der britische Energiekonzern mit seinen Zahlen für das dritte Quartal die Erwartungen übertroffen habe. Er lobte zudem die solide Bilanz sowie den hohen Cashflow. Dies bilde die Grundlage für die anhaltend stabilen und attraktiven Ausschüttungen bei Shell. Weitere Erfolgsfaktoren sind seiner Meinung nach unter anderem die starke Marktstellung bei Flüssiggas, Schmierstoffen und Marketing sowie die strikte Kostenkontrolle.
Die Bäume dürften bei Erdöl und wohl auch bei Erdgas angesichts der aktuellen Angebotslage 2026 nicht in den Himmel wachsen. Letztlich kann ein breit aufgestelltes Unternehmen wie Shell mit einer guten Kostenstruktur aber auch bei niedrigeren Öl- und Gaspreisen Tag für Tag satte Gewinne einfahren. Die günstig bewertete Dividendenperle bleibt nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 24,00 Euro belassen werden.
31.10.2025, 07:29