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06.11.2006 DER AKTIONÄR

Schlott macht Druck

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Schlott Gruppe

Fast genau vier Monate ist es her, als die Schlott Gruppe den Markt mit einer deftigen Gewinnwarnung schockierte und die Aktie des Druckunternehmens auf Talfahrt schickte. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet und es sieht danach aus, als ob Schlott nur eine kurze Schwächeperiode durchgemacht hat. Für ein Investment spricht aber noch mehr.

Durch die Übernahme eines Konkurrenten bauen die Freudenstädter ihre Marktstellung als Europas Nummer 2 aus. Die Aktie ist deutlich günstiger als der Branchendurchschnitt.

Fast genau vier Monate ist es her, als die Schlott Gruppe den Markt mit einer deftigen Gewinnwarnung schockierte und die Aktie des Druckunternehmens auf Talfahrt schickte. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet und es sieht danach aus, als ob Schlott nur eine kurze Schwächeperiode durchgemacht hat. Für ein Investment spricht aber noch mehr.

Vor wenigen Wochen hat Schlott das holländische Traditionsunternehmen Biegelaar übernommen, die Nummer 2 in den Niederlanden. Durch die Akquisition steigern die Freudenstädter ihren europaweiten Marktanteil von 9,1 auf 11,6 Prozent. Biegelaar passt deshalb gut zu Schlott, weil die Holländer ein starkes Zeitschriftendruckgeschäft haben, während Schlott sich bislang überwiegend auf das Drucken von Katalogen konzentriert. Darüber hinaus arbeitet der Konzern profitabel, sodass sich die Übernahme aller Voraussicht nach bereits im laufenden Geschäftsjahr 2006/07 (Stichtag 30.09.) positiv auf das Schlott-Ergebnis auswirken wird.

Mit der Biegelaar-Übernahme ist der Hunger von Schlott aber noch längst nicht gestillt. „Wir werden weiter zukaufen“, so Konzernsprecher Marco Walz im Gespräch mit dem AKTIONÄR. „Unser Ziel ist es, über Akquisitionen zu wachsen.“ Die Konsolidierung in der Druckbranche ist seit einiger Zeit in vollem Gang. Walz erwartet, dass sie erst in circa fünf Jahren beendet ist. Dass Schlott selbst zum Ziel einer Übernahme wird, will er nicht ausschließen: „Einige Unternehmen hätten auf jeden Fall die finanziellen Mittel.“ Branchenbeobachter halten es hingegen für möglich, dass Schlott ins Visier von Finanzinvestoren gerät. Schließlich kommt der Konzern derzeit auf einen Börsenwert von lediglich 155 Millionen Euro – bei Erlösen von immerhin 488 Millionen Euro. Damit ist Schlott günstig zu haben.

Darüber hinaus hat Schlott vor kurzem eine überzeugende Strategie für das schwächelnde Skandinavien-Geschäft präsentiert. Dort waren die Preise für Massenwerbesendungen zuletzt deutlich zurückgegangen. Schlott will nun zwei der drei Produktionslinien von Schweden nach Deutschland verlagern, die dritte soll verkauft werden. Damit dürfte die Produktion für den skandinavischen Markt deutlich profitabler werden.

Schlott kommt aktuell auf ein 2007er-KGV von 10, was rund 20 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegt. Hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite von derzeit 4,2 Prozent. Da DER AKTIONÄR zudem davon ausgeht, dass sich der positive Newsflow bei Schlott fortsetzt, sollten Anleger den Kurseinbruch der letzten Monate zum Einstieg nutzen.

Erschienen in DER AKTIONÄR Ausgabe 45/2006.

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