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18.10.2022 Michael Schröder

Sartorius vor den Zahlen: Platzt am Mittwoch der Knoten?

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Sartorius Vz.

Sartorius veröffentlicht am morgigen Mittwoch (19. Oktober) seine Zahlen für das dritte Quartal. In Finanzkreisen wird diskutiert, dass der Biopharmazulieferer und Laborausrüster trotz des aktuell schwachen Konjunkturumfelds gut abgeschnitten hat. Analysten heben für die DAX-Aktie im Vorfeld den Daumen.

Getrieben von einer starken Nachfrage etwa von Pharmafirmen und Laboren blieb Sartorius bis zuletzt auf Wachstumskurs. Der DAX-Konzern verzeichnete im ersten Halbjahr in ihren beiden Sparten starke Zuwächse, wenngleich der Corona-Rückenwind überraschend schnell nachließ. Das Management bestätigte zuletzt im Sommer seine Ziele für das Jahr. Und das, obwohl Konzernchef Joachim Kreuzburg mit weniger Corona-bezogenen Erlösen rechnete als zuvor.

Analysten erwarten, dass der der Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um rund 18 Prozent auf rund 1,06 Milliarden Euro gestiegen ist. Der Zuwachs beim um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnis (bereinigtes EBITDA) dürfte indes etwas kleiner ausfallen, hier wird ein Plus von etwa 15 Prozent auf 357 Millionen Euro erwartet. Das würde sich allerdings negativ auf die Marge auswirken.

Für 2022 steht bislang ein währungsbereinigter Umsatzanstieg von 15 bis 19 Prozent im Plan, wobei rund 250 Millionen Euro aus pandemiebedingtem Geschäft erwartet werden. Zum Vergleich: 2021 hatte Corona Sartorius noch Erlöse von rund einer halben Milliarde Euro beschert, Hersteller von Tests und Impfstoffen bestellten bei den Niedersachsen. Die Umsatzeinbußen in diesem Geschäft kompensierte Sartorius bisher jedoch durch Wachstum in anderen Bereichen. Daher wird mit einer ähnlich hohen Profitabilität wie im Vorjahr gerechnet.

Allerdings sind die Lieferkettenprobleme auch für die Niedersachsen ein Thema, ebenso wie die steigenden Produktions- und Energiekosten. Bislang hat Sartorius die höheren Ausgaben über Preisanhebungen an die Kunden weitergeben können. Doch die Zeiten bleiben unsicher, weshalb Konzernchef Joachim Kreuzburg die sonst bereits nach dem ersten Halbjahr übliche Einengung der Prognose auf die Bilanzpräsentation zum dritten Quartal verschoben hat. In das vergangene Jahresviertel fällt zudem ein weiterer Zukauf: Sartorius übernahm die britische Firma Albumedix, einen Zulieferer für die Biopharmaindustrie.

Falko Friedrichs von der Deutschen Bank etwa erwartet einen "starken Bericht" des Dax-Konzerns, wie er jüngst schrieb. Die Endmärkte des Konzerns seien weiterhin komplett intakt, urteilt der Analyst. Friedrichs rechnet zwar mit einem deutlichen Umsatzrückgang der Covid-bezogenen Geschäfte um rund 60 Prozent im Vergleich zum noch von der Pandemie stark beeinflussten Vorjahresquartal. Gleichzeitig sollte aber das übrige Geschäft mit einem starken Wachstum von ungefähr 30 Prozent diese Einbußen mehr als ausgeglichen haben. Sein Kursziel lautet 531 Euro.

Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 470 Euro belassen. Nach den starken Zahlen zum ersten und zweiten Quartal rechne er mit einer anhaltend guten Umsatzdynamik des Pharma- und Laborausrüsters, die die starken Branchentrends widerspiegelt, so Analyst Michael Leuchten. Der jüngste Kursrutsch sei ungerechtfertigt.

Sartorius Vz. (WKN: 716563)

Die Aktie konsolidiert derzeit den dynamischen Anstieg aus dem Sommer, der im Bereich um 450 Euro endete. Risikobewusste Anleger können im Vorfeld der Zahlen einen Fuß in die Tür stellen. Liefert Vorstand Kreuzburg die erwarteten Zahlen, dürfte der Titel wieder den Vorwärtsgang einlegen. Mit dem Sprung über den kurzfristigen Abwärtstrend würde ein frisches Kaufsignal mit ersten Ziel 450 Euro generiert. Im Anschluss wäre dann Luft bis in den Bereich der Analystenziele. Ein Stopp bei 335 Euro sichert die Position nach unten ab.

(Mit Material von dpa-AFX)

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