++ Diese Kupfer-Aktien heben ab ++
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13.10.2023 Marion Schlegel

Sartorius verliert 10 Prozent – Analysten in Sorge

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Sartorius Vz.

Sartorius blickt nach seinen vorläufigen Quartalszahlen pessimistischer auf das laufende Jahr. Nach einem rückläufigen Geschäft in den ersten neun Monaten erwarte das Management jetzt beim Umsatz im Gesamtjahr gegenüber 2022 ein Minus von etwa 17 Prozent, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend überraschend mit. Die Aktie bricht fast 14 Prozent ein und ist damit der größte Verlierer im DAX.

Sartorius Vz. (WKN: 716563)

Bisher war Sartorius von einem Rückgang "im niedrigen bis mittleren Zehner-Prozentbereich" ausgegangen. Die operative Ebitda-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll noch etwas über 28 Prozent erreichen nach bisher rund 30 Prozent. Im Vorjahr waren 33,8 Prozent erzielt worden.

Die Aktie des DAX-Konzerns lässte am Freitag ordentlich Federn. Der Kurs gibt derzeit 13,8 Prozent auf 277,30 Euro nach. Damit kostete das Papier so wenig wie zuletzt im Sommer 2020. Analysten reagierten besorgt auf die Nachrichten.

Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan rechnet mit entsprechenden Kürzungen der Schätzungen. Als zusätzlichen Unsicherheitsfaktor hebt er auch die angekündigte Überprüfung der Mittelfristziele hervor. Er vermutet auch hier, dass Sartorius seine Prognosen deutlich kürzen könnte.

Eigentlich hatte Sartorius am Donnerstagabend seinen "grundsätzlich positiven mittel- und langfristigen Marktausblick" bestätigt. Man bleibe optimistisch, hieß es laut Mitteilung. Für das Jahr 2024 erwarte die Unternehmensleitung profitables Wachstum. Genaueres werden Anleger aber erst im Januar erfahren. Allerdings hieß es auch, die Mittelfristziele würden aktuell überprüft und eine Aktualisierung werde ebenfalls Anfang kommenden Jahres mitgeteilt.

Das Analysehaus Jefferies geht von weiteren Schwankungen beim Aktienkurs aus, bis sich die Trends beim Laborausrüster wieder stabilisierten und mehr Klarheit herrsche.

Das Analysehaus Warburg Research hat Sartorius von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Analyst Michael Heider begründete die Abstufung mit den erneut gesenkten Zielen des Laborausrüsters für 2023 und auch damit, dass Sartorius die mittelfristigen Ziele überprüfe. Dazu komme eine noch immer hohe Bewertung, schrieb er in einer am Freitag vorliegenden Studie.

Die Aktie von Sartorius ist mit dem heutigen Kurseinbruch unter die wichtige Unterstützung in Form das 52-Wochentiefs bei 291,90 Euro und unter den vom AKTIONÄR empfohlenen Stopp bei 280,00 Euro gerutscht. Das Papier wurde dementsprechend verkauft. Anleger sollten eine klare Beruhigung sowohl auf charttechnischer als auch auf fundamentaler Ebene abwarten.

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