Robinhood zählte seit Monaten zu den Favoriten für eine Aufnahme in den S&P 500, jetzt ist es endlich so weit. Wie Indexbetreiber S&P Dow Jones am Freitag nach Handelsschluss mitteilte, zieht der Online-Broker am 22. September in den marktbreiten US-Leitindex ein. Für Strategy (ehemals MicroStrategy) haben sich entsprechende Hoffnungen indes nicht erfüllt.
S&P Dow Jones hat am Freitagabend die Ergebnisse der vierteljährlichen Indexüberprüfung bekanntgegeben. Im S&P 500 mit den 500 wichtigsten US-Konzernen gibt es demnach drei Änderungen: AppLovin, Emcor Group und Robinhood werden am 22. September in den Index aufgenommen.
Für Robinhood ist die Aufnahme der Lohn für jahrelange Bemühungen. Das Unternehmen aus dem Finanzsektor mit einer Marktkapitalisierung von rund 91 Milliarden Dollar ersetzt Caesars Entertainment im Index. Nach Daten der Investmentbank Stephens war Robinhood das drittgrößte berechtigte Unternehmen, das noch keinen Platz im Index hatte.
„Wir sind begeistert, von S&P Global als neues Mitglied des S&P 500 anerkannt zu werden“, sagte Finanzvorstand Jason Warnick. „Wir bleiben fokussiert auf unsere Mission, Finanzen für alle zu demokratisieren – wir haben großartige Fortschritte gemacht und es gibt noch viel mehr zu tun.“
Viele hatten bereits bei der vorherigen Neugewichtung im Juni mit einer Aufnahme gerechnet. Die quantitativen Voraussetzungen für eine Indexaufnahme hatte Robinhood bereits damals erfüllt, das Indexkomitee verzichtete aber auf Anpassungen (DER AKTIONÄR berichtete). Auch bei außerplanmäßigen Neuaufnahmen aufgrund von Fusionen wurde Robinhood übergangen.
Dass es mit der Aufnahme in den prestigeträchtigen Index nun doch klappt, sorgt bei den Investoren für Jubel. Am Freitagabend machte die Robinhood-Aktie im nachbörslichen Handel einen kräftigen Satz nach oben, am Montag wird sie im vorbörslichen US-Handel rund 7,5 Prozent höher taxiert.
Strategy: Größter Bitcoin-Investor bleibt außen vor
Der Bitcoin-Investor Strategy (ehemals MicroStrategy) wurde im Vorfeld der Indexanpassung ebenfalls als potenzieller Aufnahmekandidat gehandelt. Die formalen Kriterien für eine Aufnahme erfüllt das Unternehmen. Laut Stephens-Analystin hat Strategy kürzlich die entsprechende Hürde bei der „finanziellen Rentabilität“ genommen und wäre gemessen an der Marktkapitalisierung sogar die Nummer 2 im Feld der Kandidaten gewesen. Das letzte Wort hat jedoch das Indexkomitee und das entschied sich gegen eine Aufnahme in den S&P 500.
Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Laut Barron’s könnte das Geschäftsmodell von Strategy der Grund sein. Das Unternehmen agiert inzwischen primär als Bitcoin-Holding, während das operative Software-Geschäft klein ist und kaum mehr zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns beiträgt. Andere Marktbeobachter verweisen auf die vergleichsweise hohe Volatilität aufgrund des riesigen Bitcoin-Engagements.
So oder so: Die Hoffnungen auf die Aufnahme in den S&P 500 haben sich für Strategy diesmal nicht erfüllt. Entsprechend enttäuscht haben die Anleger reagiert. Die Aktie verlor am Freitag nachbörslich rund drei Prozent und gab den vorherigen Tagesgewinn damit wieder vollständig ab.
Der Robinhood-Aktie liefert die gute Nachricht indes auch zum Start in die neue Woche Rückenwind. Inzwischen ist auch das Rekordhoch von Mitte April bei 117,00 Dollar wieder zum Greifen nah.
DER AKTIONÄR bleibt bullish für den Online-Broker und setzt auch im Realdepot weiterhin auf Robinhood. Seit der Aufnahme im Juni 2024 steht hier bereits ein Plus von 350 Prozent zu Buche. Gewinne laufen lassen!
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Robinhood befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
08.09.2025, 11:20