Rückblick: Am Wochenende schlug Putin direkte Verhandlungen mit der Ukraine vor. Zum heutigen Treffen in der Türkei reist er jedoch nicht selbst, sondern entsendet nur eine Delegation. Auch Trump bleibt fern – ein Durchbruch ist damit unwahrscheinlich. Derweil äußerte sich Rheinmetall-Chef Armin Papperger auf der gestrigen Hauptversammlung zuversichtlich.
In Istanbul wird der ukrainische Präsident Selenskyj nun doch nicht – wie von Putin angekündigt – mit hochrangigen Vertretern Russlands sprechen. Stattdessen führt Präsidentenberater Wladimir Medinski die Delegation an. Laut der Tagesschau gilt er als politisches Leichtgewicht. Hoffnung auf Fortschritte macht auch seine Vergangenheit nicht: Bereits 2022 war Medinski Teil der russischen Delegation, die 2022, kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, erfolglose Friedensgespräche in der Türkei führte.
Neben Medinski schickt Russland auch Außenminister Michail Galusin und Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin nach Istanbul. Zur Delegation gehört zudem Igor Kostjukow, Chef des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Eine von der Ukraine geforderte Waffenruhe vor Beginn der Gespräche in der Türkei ignorierte Russland hingegen.
Kein Friedensdurchbruch, stattdessen Aufrüstung
Während die Gespräche in der Türkei höchstwahrscheinlich keinen Frieden herbeiführen werden, wünscht sich der Rheinmetall-Vorstand einen Waffenstillstand, wie er auf der virtuellen Hauptversammlung am gestrigen Mittwoch bekräftigte. Doch selbst wenn dieser Fall eintritt, sei davon auszugehen, dass die EU-Länder und vergleichbare Staaten ein sehr hohes Auftragsvolumen für Waffensysteme platzieren würden.
Passend dazu hat Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) kürzlich der Forderung der USA grundsätzlich zugestimmt, die Verteidigungsausgaben der Nato-Partner auf insgesamt jeweils fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) anzuheben. US-Präsident Donald Trump halte die fünf Prozent für notwendig, sagte Wadephul am Rande des informellen Treffens der NATO-Außenminister in Antalya. „Und wir folgen ihm da.“
Volle Auftragsbücher, weitere Bestellungen in Aussicht und ein Frieden, der weiter auf sich warten lässt: Die Rheinmetall-Aktie bleibt ein Kauf. Am Donnerstagvormittag geht es um gut drei Prozent bergauf. Seit der Empfehlung in Ausgabe 33/22 liegt die Aktie rund 900 Prozent im Plus.