Die Korrektur bei den Rüstungsaktien scheint tatsächlich beendet. So setzt auch der Blue Chip Rheinmetall seine Erholung der vergangenen Tage am Dienstag fort. Für Schwung sorgen weitere Aussagen zur europäischen Rüstungspolitik sowie neue Kaufempfehlung von Seiten der Analysten.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat wegen der Bedrohung durch Russland einmal mehr eine engere Zusammenarbeit der europäischen Länder bei der Rüstungsproduktion und -beschaffung gefordert. „Wir müssen mehr in die Verteidigungsindustrie investieren“, sagte er bei einer Pressekonferenz in Riga mit dem lettischen Staatspräsidenten Edgars Rinkevics. „Wir brauchen eine noch viel engere, noch viel bessere Zusammenarbeit bei der Produktion und auch bei der Beschaffung in Europa, um militärische Fähigkeitslücken, die es gibt, zu schließen.“ Es seien vor allem noch mehr Kapazitäten möglich.
Neue Top-Ziele
Derweil hat Morgan Stanley das Kursziel für Rheinmetall noch einmal von 2.000 auf 2.200 Euro nach oben geschraubt und das Votum auf „Overweight“ bestätigt. Angesichts des Regierungswechsels in Deutschland, der abwartenden Haltung europäischer Länder vor dem NATO-Gipfel im Juni und einiger Sondereffekte dürfte das zweite Quartal beim DAX-Konzern zwar schwach verlaufen sein, so Analystin Marie-Ange Riggio. Dennoch sollte das erste Halbjahr dank des starken Q1 im Rahmen der Erwartungen liegen. Das zweite Halbjahr könnte mit einer deutlichen Geschäftsbelebung für eine Anhebung der Ziele sorgen. Zudem dürfte ein Automatisierungsprogramm in den Munitionsfabriken für deutlich höhere Produktionskapazitäten bei Rheinmetall sorgen.
Zum Kauf mit Kursziel 2.200 Euro rät auch Andre Kukhnin von der UBS. Er rechnet generell mit einer soliden Berichtssaison in der Branche.
Hohe Kursziele und die steigenden Rüstungsausgaben in Europa bleiben Kurstreiber für die Rheinmetall-Aktie. Ein neues Rekordhoch sollte deshalb eine Frage der Zeit bleiben. Langfristig ist der Blue Chip weiter ein klares Basisinvestment.
08.07.2025, 14:26