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23.07.2015 Thorsten Küfner

Reichlich Luft nach oben (Der Aktionär 30/15 Top-Tipp-Konservativ)

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DAX

Die Pleite der Lehman Brothers sorgte nicht nur bei Banken und Versicherungen für Existenzängste. Auch der damals hoch verschuldete Baustoff-Riese HeidelbergCement war von der Insolvenz bedroht. Dem Team um den zu dieser Zeit erst zwei Jahre an der Konzernspitze stehenden Bernd Scheifele, der auch heute noch Firmenchef ist, glückte jedoch die Wende. Seither haben sich die Titel des Unternehmens erheblich verteuert. Gerade einmal 18,01 Euro kostete eine Aktie von HeidelbergCement am 24. Februar 2009. Aktuell pendelt das Papier um die Marke von 70 Euro. Womit sie nach Ansicht der Experten vom Bankhaus Lampe immer noch drastisch unterbewertet ist.

Fairer Wert: 116 Euro
Denn diese gaben im Rahmen ihrer jüngsten Studie ein langfristiges Kursziel von satten 116 Euro aus. Das liegt mehr als 60 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Ein derart hohes Potenzial wird bei Analysen zu DAX-Konzernen nur äußerst selten ausgerufen.
Analyst Marc Gabriel begründet dieses Ziel vor allem damit, dass Heidelberg­Cements kürzlich bekannt gegebene mittelfristige Ziele seiner Ansicht nach deutlich zu konservativ sind. Der DAX-Konzern hatte erklärt, bis zum Jahre 2019 den Umsatz von 12,6 auf 17 Milliarden Euro und das EBITDA von 2,3 auf mehr als vier Milliarden Euro erhöhen zu wollen. Gabriel und sein Team sind allerdings der Meinung, dass bei der Konzernprognose etwa Wachstumsinvestitionen von knapp 2,5 Milliarden Euro nicht ausreichend berücksichtigt seien. Darüber hinaus lägen HeidelbergCements Preisannahmen für die kommenden Jahre unter den Schätzungen der Konkurrenten. Vor diesem Hintergrund halten die Lampe-Experten Kurse von 116 Euro bis zum Jahre 2019 durchaus für realistisch.

Ein Liebling der Analysten
Mit ihrer positiven Einschätzung zur HeidelbergCement-Aktie sind die Experten vom Bankhaus Lampe nicht alleine: Derzeit raten 22 der 38 Analysten, die sich mit den Papieren des Konzerns befassen, zum Kauf. Zwölf Experten stufen die DAX-Titel mit „Halten“ ein, nur vier raten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt mit 80,61 Euro klar über dem aktuellen Kurs.

Bilderbuchmäßige Entwicklung
Angesichts der starken Umsatz- und Ergebnisentwicklung in der Vergangenheit und vor allem aufgrund der sehr guten Perspektiven für die Zukunft ist die Zuversicht der Experten auch wenig verwunderlich. So rechnen die Analysten damit, dass HeidelbergCements Erlöse in den kommenden Jahren sogar noch etwas stärker anziehen werden als vom Konzern selbst erwartet. Demnach dürfte das eigentlich erst für das Jahr 2019 anvisierte Umsatzziel von 17 Milliarden Euro bereits ein Jahr früher erreicht werden. Und auch beim Gewinn gehen die Experten von deutlichen Zuwächsen aus.

Dividende bald verzehnfacht?
Die Anteilseigner von HeidelbergCement dürfen sich indes wohl nicht nur über steigende Erlöse und Gewinne des Unternehmens freuen, sondern auch über stattliche Dividendenanhebungen. Für das laufende Jahr wird derzeit mit einer satten Erhöhung von 75 Cent auf 1,10 Euro gerechnet. Damit hätte sich die Ausschüttung von 2010 (0,12 Euro) bis 2016 nahezu verzehnfacht. Und den Analystenprognosen zufolge soll sich diese Entwicklung auch noch weiter fortsetzen.
Konzernchef Bernd Scheifele hatte bereits angekündigt, dass die Ausschüttungsquote von zuletzt 29 Prozent bis zum Jahre 2019 auf 40 bis 45 Prozent steigen soll. Dadurch wird der DAX-Titel auch für Dividendenjäger immer attraktiver. Darüber hinaus seien auch Aktienrückkäufe denkbar.

„Das beste Jahr seit der Finanzkrise“
Mit der Aussicht auf höhere Ausschüttungsquoten zeigt der Vorstand auch, dass der Konzern beim Abbau des ehemals riesigen Schuldenberges – 2007 lag die Nettoverschuldung noch bei 14,6 Milliarden Euro – gut vorangekommen ist. Ende März waren es noch 6,1 Milliarden Euro nach 7,8 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Kein Wunder, dass Scheifele erklärte: „2014 war für HeidelbergCement operativ das mit Abstand beste Jahr seit der Finanzkrise.“
Zudem ist man in Heidelberg weiterhin bestrebt, die Bilanz zu verbessern. Ziel sei laut Scheifele „ein solides Investmentgrade“.

Stark im Ausland
Einer der Gründe für die starke Unternehmensentwicklung in den vergangenen Jahren ist auch ganz klar die breite geografische Aufstellung. Die Heidelberger zählen zu den international am stärksten aufgestellten DAX-Konzernen. Mittlerweile wird weniger als ein Drittel des Konzernumsatzes innerhalb der Eurozone erwirtschaftet. Dies würde das Unternehmen indes auch zu einem der größten Profiteure einer weiteren Euroschwäche machen. Doch auch ohne jeglichen währungsbedingten Rückenwind stehen die Chancen gut, dass HeidelbergCement den Umsatz gerade in den Schwellen- und Entwicklungsländern weiter steigern wird. Der Konzern konnte kürzlich weitere Preisanhebungen in verschiedenen Auslandsmärkten durchsetzen, wodurch die Gewinnmargen weiter zulegen werden. Zudem dürfte auch das Absatzvolumen von Zement, Beton und Zuschlagsstoffen weiter steigen.

Ein Geschenk der Börse
Angesichts der breiten globalen Aufstellung, des starken Managements, der soliden Bilanz sowie vor allem der Aussicht auf eine Fortsetzung der Erfolgsstory bezüglich Umsatz, Gewinn und Dividenden könnte man meinen, dass die Aktie von HeidelbergCement derzeit alles andere als ein Schnäppchen ist. Doch weit gefehlt! Der Börsenwert notiert mit 13,2 Milliarden Euro immer noch unter dem zuletzt ausgewiesenen Eigenkapital von 15,9 Milliarden Euro. Damit schenkt die Börse den Anlegern derzeit einen starken Konzern mit einem lukrativen operativen Geschäft.

Gut, billig und aussichtsreich
Mit der Aktie von HeidelbergCement legen sich Anleger ein Qualitätsunternehmen ins Depot, das zudem aktuell auch noch sehr günstig bewertet ist und welches über glänzende Perspektiven verfügt. Langfristig betrachtet sind durchaus dreistellige Notierungen für den DAX-Titel möglich.


Unser Buchtipp des Tages: Dividende!

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Autor: Michael Herrmann
ISBN: 9783864702129
Seiten: 176
Erscheinungsdatum: 01.10.2014
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden

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Wenn es von der Bank kaum Zinsen gibt, droht Sparern die schleichende Enteignung. Immer mehr Menschen entdecken als Alternative die ­Geldanlage in Substanzaktien mit hohen Dividenden. Börsenjournalist Michael Herrmann zeigt, wie das geht. Im Sparen sind die Deutschen Weltmeister. Schließlich muss man für die Rente vorsorgen – das hat mittlerweile jeder verstanden. Denn auf den Staat ist in Sachen Rente kein Verlass. Doch klassische Lösungen wie Festgeld, Sparbuch und Co werfen mickrige Zinsen ab. Sicher ist dabei nur noch eines: die schleichende Enteignung durch Inflation. Doch Vermögensaufbau ist auch heute kein Hexenwerk – wenn Sparer ihre Angst vor Aktien überwinden. Was viele übersehen: Wie bei Immobilien, Anleihen oder Sparbüchern gibt es auch bei Aktien regelmäßige „Zinsen“: die Dividenden. Und schon mit ein paar einfachen Kniffen finden selbst Einsteiger schnell die richtigen Dividenden-Aktien oder den richtigen Dividenden-Fonds – und damit eine attraktive Geld­anlage und Altersvorsorge. Dieses Buch führt Einsteiger Schritt für Schritt an das Thema heran, erklärt Begriffe und Strategien und zeigt, wie jeder mit Dividenden-­Aktien erfolgreich sein kann.

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