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11.03.2016 Markus Bußler

Randgold: Goldener Gipfelstürmer

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Goldproduzenten gibt es wie Sand am Meer – doch die Aktien der meisten sind nach dem mittlerweile mehr als vierjährigen Bärenmarkt meilenweit von ihren Höchstständen entfernt. Doch nicht alle. Ein Unternehmen kam erstaunlich gut durch die Edelmetall-Baisse: Randgold Resources. Die Aktie befindet sich bereits wieder in Reichweite zum Allzeithoch aus dem Jahr 2012. Was macht Randgold anders oder besser als die anderen Goldproduzenten?

Konservativ und gut

Vielleicht sollte man vorwegschicken, dass Randgold eine der am konservativsten gemanagten Goldfirmen überhaupt ist. Das Unternehmen sticht nicht mit milliardenschweren Übernahmen oder Megaprojekten hervor – und genau das hat sich in den vergangenen Jahren ausgezahlt. Randgold hat als einer der wenigen großen Goldproduzenten keine langfristigen Schulden. Und diese gesunde Bilanz hat dazu geführt, dass der Konzern während der Krise weiter ruhig arbeiten konnte. Mittlerweile hat Randgold ein Portfolio von fünf produzierenden Minen. Zwar zählt Randgold zu den südafrikanischen Goldproduzenten, doch die Projekte selbst befinden sich verstreut über den gesamten afrikanischen Kontinent. Drei Minen betreibt Randgold in Mali, eine an der Elfenbeinküste und eine in der Demokratischen Republik Kongo. Dazu hat Randgold noch das Massawa- Projekt im Senegal, das die nächste große Mine von Randgold werden dürfte. Dort weist der Konzern Reserven von 2,0 Millionen Unzen und Ressourcen von 4,7 Millionen Unzen aus.

Das Besondere: Randgold will die Mine ohne fremde finanzielle Hilfe entwickeln. Und das ist alles andere als üblich in der Branche. Goldkonzerne haben in den Vergangenheit regelmäßig den Kapitalmarkt angezapft, wenn es darum ging, Großprojekte zu finanzieren – oder haben hohe Schulden aufgeladen. Dass heute ein Konzern sagt, dass er eine große Mine aus dem Cashflow und mit dem Cashbestand finanzieren will, zeigt, wie konservativ das Management bei Randgold wirtschaftet.

Randgold hatte Ende des vergangenen Jahres 213 Millionen Dollar Cash in der Kasse. CEO Mark Bristow kündigte an, dass der Cashbestand zunächst auf 500 Millionen Dollar wachsen soll. Das dürfte relativ schnell vonstattengehen, da Randgold sogar im schwierigen Jahr 2015 seinen Cashbestand mehr als verdoppelt hat.

Dividende steigt

Doch mit dem Geld soll nicht nur die nächste Mine bezahlt werden. Nein, Randgold will auch die Dividende weiter steigern. Mit den Zahlen für das vierte Quartal meldete Randgold einen Anstieg der Dividende um zehn Prozent auf 66 Cent pro Aktie. Auch das ist ein Novum unter den Goldproduzenten. Andere große Produzenten wie Barrick, Goldcorp oder auch Yamana haben die Dividende zuletzt deutlich zurückgefahren – um Geld zu sparen. Randgold hingegen geht den umgekehrten Weg und will dadurch die Attraktivität der eigenen Aktie steigern. Zwar dürfte eine Dividendenrendite von 0,9 Prozent für das laufende Jahr alleine kein Grund sein, die Aktie zu kaufen. Doch die Wachstumsaussichten sind bei Randgold gut. Und so ganz nebenbei hat sich der Konzern auch gewappnet, sollte es zu einem erneuten Einbruch beim Goldpreis kommen.

Randgold selbst sagt, man habe den Break-even unter die Marke von 800 Dollar senken können. Damit würde man selbst bei einem Goldpreisrutsch als einer der wenigen Konzerne profitabel sein. Der Grund liegt in den niedrigen Cashkosten. Im laufenden Jahr will Randgold 1,25 bis 1,30 Millionen Unzen Gold zu Cashkosten von 590 bis 630 Dollar produzieren. Damit ist Randgold einer der Kostenführer unter den großen Produzenten und überflügelt die meisten nordamerikanischen Produzenten deutlich. Allerdings, und das sei an dieser Stelle auch angemerkt: Zwar ist Randgold für einen solchen Fall gerüstet. Doch der Konzern rechnet nicht damit, dass der Goldpreis tatsächlich derart einbrechen wird. CEO Bristow antwortet auf die Frage nach seiner Goldpreisprognose ausweichend: Zwischen 1.000 und 1.400 Dollar. Doch für die vor uns liegenden Jahre sei er „sehr optimistisch“.

Übernahmen denkbar?

Grundsätzlich setzt Randgold auf organisches Wachstum. Doch natürlich sind angesichts der komfortablen finanziellen Situation auch Übernahmen möglich. Wenngleich sich CEO Mark Bristow kürzlich sehr zurückhaltend zeigte. Seiner Ansicht nach seien gute Projekte nicht mehr günstig bewertet. Sicherlich würden hier einige andere Marktteilnehmer vehement widersprechen. Angesichts eines wieder erstarkten Goldpreises könnten Projekte wieder interessant werden, die in den vergangenen Monaten deutlich gelitten haben. Doch bei Randgold setzt man offensichtlich weiterhin auf qualitativ hochwertige Projekte, die auch in einem niedrigen Goldpreisumfeld profitabel bleiben würden. Und diese hohen Kriterien erfüllen offensichtlich derzeit nur wenige Projekte. Deshalb sollten Anleger auch weiterhin nicht mit spektakulären Übernahmen durch Randgold rechnen. Vielmehr dürfte die Marge in den kommenden Jahren weiter wachsen – weil Randgold die Ausgaben weiter zurückfahren wird.

Ein Wort zur Bewertung der Aktie: Randgold ist nach konventionellen Methoden gemessen nicht gerade günstig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr liegt bei knapp unter 40 – und das ist im Branchenvergleich durchaus hoch. Andere Produzenten aus Südafrika wie zum Beispiel Gold Fields sind mit einem KGV von rund 20 bewertet. Freilich ist ein KGV im Goldbereich nur eine Momentaufnahme, da die Gewinne stark vom Goldpreis abhängen. Dennoch: Das Beispiel zeigt, dass Anleger bei Randgold durchaus einen Aufpreis im Vergleich zur Peergroup bezahlen. Allerdings: Randgold war auch nie wirklich günstig bewertet. Anleger zahlen hier einen Aufpreis im Vergleich zu vielen anderen Produzenten, der aber durch die mehr als nur gesunde Bilanz, die Dividendenpolitik und auch den Cashflow gerechtfertigt erscheint.

Die vorsichtige Vorgehensweise des Managements von Randgold hat sich ausgezahlt. Der Konzern ist gut durch die Edelmetall-Krise gekommen und steht mit einer kerngesunden Bilanz da. Anleger sollten auch in Zukunft keine wilden Übernahmen oder übertriebenen Prognosen erwarten. Der Konzern wird den eingeschlagenen Weg weiter verfolgen und nur die Dinge angehen, die auch finanzierbar sind. Randgold ist vielleicht eines der wenigen Langfristinvestments im Goldbereich.

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