Bislang hat die Baumarktkette Hornbach im Vergleich zum Konkurrenten Praktiker vieles richtig gemacht. Doch jetzt muss auch das Vorzeigeunternehmen die Prognose senken. Die Probleme sind allerdings nicht hausgemacht. Vielmehr traut man bei Hornbach der Konjunktur nicht mehr.
Trotz leichter Umsatzzuwächse im zweiten Quartal blickt der Baumarktkonzern Hornbach weniger zuversichtlich in die kommenden Monate. Hornbach rechnet für das Gesamtjahr nicht mehr mit einem Wachstum beim Betriebsergebnis (EBIT), sondern mit einem Wert auf dem Vorjahresniveau von rund 169 Millionen Euro. Als Grund verwies Hornbach auf gestiegene konjunkturelle Unsicherheiten und eine schlechtere Verbraucherstimmung in Europa.
Befürchtungen
„Die Eurokrise hat sich bisher nicht bei uns ausgewirkt, aber es besteht eine gewisse Gefahr, dass sie sich auswirken kann", sagte Konzernchef Albrecht Hornbach der Nachrichtenagentur dpa. Das Geschäft in Deutschland sei im ersten Halbjahr sehr zufriedenstellend verlaufen. Im zweiten Quartal (Juni bis August) machte der Konzern mit 878,7 Millionen Euro knapp zwei Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Die Baumarktsparte legte in Deutschland um mehr als drei Prozent zu, verlor aber im übrigen Europa 0,5 Prozent. Der Überschuss lag mit 49,7 Millionen Euro 0,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.
Die Aktie der börsennotierten Vorzüge der Hornbach Holding reagieren erwartungsgemäß mit leichten Kursabschlägen auf die Nachricht. Zwar dürfte die Nachricht den Konzern kaum in seinen Grundfesten erschüttern, dennoch dürften auch die Kurstreiber in den kommenden Wochen und Monaten fehlen. Anleger sollten sich daher sukzessive von ihren Anteilen trennen. Das Papier des Konkurrenten Praktiker reagiert hingegen nicht. Hier gehen die Spekulationen über eine mögliche Refinanzierung weiter. Der Kurs dürfte deshalb vor allem von Meldungen über die finanzielle Lage des Unternehmens und mögliche Kapitalmaßnahmen getrieben werden.