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05.07.2018 Benedikt Kaufmann

Playstation trägt die Schuld am Grafikversagen von AMD

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AMD

AMD hat mit seinen Grafikchips im vergangenen Jahr einiges richtig gemacht – mit dem großen Konkurrenten Nvidia kann der Konzern jedoch nicht mithalten. Grund dafür dürfte die Playstation sein.

Die Grafikchips von AMD verkauften sich insbesondere in den vergangenen drei Quartalen hervorragend. Grund war jedoch nicht die technische Überlegenheit des Produktes, sondern schlichtweg die überwältigende Nachfrage durch das Krypto-Mining. Die neue GPU-Generation namens Vega konnte weder in Sachen Leistung noch Energieeffizienz mit den Pascal-Chips von Nvida mithalten.

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Der Grund weshalb die neue Vega-Architektur hinter der älteren Pascal-Generation hinterherhinkte fand das Nachrichtenmagazin Forbes im Gespräch mit Insiderquellen heraus. AMD habe sich, so die vertrauten Personen, hauptsächlich auf die Entwicklung der erst 2019 erscheinenden Navi-Architektur konzentriert. Das Team unter Chip-Designer Raja Koduri musste sich zu zwei Dritteln ausschließlich der Navi-Entwicklung widmen. Das führte zu einem schwachen Vega-Produkt, mit dem Chip-Ikone Raja Koduri mehr als unzufrieden gewesen sein soll. Womöglich der Grund, weshalb der bekannte Chip-Architekt bei Intel anheuerte.

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Die Entscheidung der Unternehmensführung ist jedoch nachvollziehbar. Mit der Entwicklung von Navi hat AMD die wichtigen Hardware-Verträge für die Playstation 5 im Blick. Eine erfolgreiche Playstation ist in der Lage bis zu 18 Millionen Exemplare pro Jahr über einen Konsolenzyklus von fünf Jahren abzusetzen. Die zusätzlichen Verkäufe dürften die Umsätze im 2018 wahrscheinlich schwächelnden Semi-Custom-Segment ab 2019 wieder antreiben.

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2018 dürfte mit einer schwächelnden Vega, starker Pascal-Konkurrenz und dem womöglich nachlassenden Krypto-Hype ein weiteres hartes GPU-Jahr für AMD bedeuten. Das CPU-Geschäft um die neuen Ryzen-Chips dürfte diese Schwäche größtenteils auffangen können. Das Fehlen von Treibern aus dem GPU-Geschäft sollte jedoch die fundamental getriebene Rallye nach den Q2-Zahlen ausbremsen. DER AKTIONÄR riet daher vor zwei Wochen „Teilgewinne mitnehmen – Aktie konsolidieren lassen“ und bleibt bei dieser Ansicht.

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