Eine heiße Woche bei den großen US-Techs neigt sich dem Ende zu. Auch PayPal hat turbulente Tage hinter sich. Der Zahlungsdienstleister übertraf mit seinen Zahlen zwar die Schätzungen und hat die Prognose angehoben. Anleger verkauften die Aktie trotzdem ab. Steckt dahinter mehr als eine kurzfristige Enttäuschung?
Der Zahlungsdienstleister PayPal konnte im zweiten Quartal 2025 erneut unter Beweis stellen, dass der eingeschlagene Weg hin zu mehr Effizienz und Profitabilität Früchte trägt. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag mit 1,40 US-Dollar um 18 Prozent über dem Vorjahreswert, und auch der Umsatz konnte um fünf Prozent auf 8,3 Milliarden US-Dollar gesteigert werden.
Besonders stark entwickelte sich das Venmo-Geschäft mit einem Plus von 20 Prozent, während das gesamte Zahlungsvolumen auf 443,5 Milliarden US-Dollar anstieg. Für das Gesamtjahr wurde die Gewinnprognose von zuvor 4,95 bis 5,10 US-Dollar auf nun 5,15 bis 5,30 US-Dollar je Aktie angehoben.
Trotz dieser soliden Zahlen reagierte der Markt zunächst skeptisch. Die Aktie verlor nach Bekanntgabe der Ergebnisse fast acht Prozent, was vor allem auf das vergleichsweise schwache Wachstum im Bereich „Branded Checkout“ zurückzuführen war. Dieser legte lediglich um fünf Prozent zu, was von Anlegern angesichts der Konkurrenz durch Apple Pay und andere Wallet-Anbieter als Warnsignal gewertet wurde. Dennoch bleibt das operative Momentum insgesamt positiv – was auch zahlreiche Analysten hervorheben.
So bekräftigte etwa Macquarie seine Einstufung mit „Outperform“ und einem Kursziel von 95 US-Dollar. Auch William Blair äußerte sich zuversichtlich mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr. Seaport Research hob unterdessen seine Gewinnschätzungen für 2025 und 2026 sogar an und verwies auf strategische Fortschritte im Bereich der Monetarisierung – unter anderem durch den firmeneigenen Stablecoin PYUSD und die zunehmende Bedeutung des Werbegeschäfts.
Das Handelsvolumen mit Call-Optionen auf PayPal erreichte zuletzt zudem ein ungewöhnlich hohes Niveau, was auf wachsendes institutionelles Interesse schließen lässt. Auch das spricht dafür, dass der Markt bisher zu hart auf die Zahlen reagiert hat.
Die fundamentalen Zahlen sprechen ebenfalls für die Aktie. Mit einem für 2025 geschätzten KGV von 14 ist die Bewertung weiter attraktiv. Das Management bleibt auf Effizienz und margenstarkes Wachstum fokussiert. Angesichts dieser Faktoren bleibt PayPal eine überzeugende Position für langfristig orientierte Anleger – und für diese weiterhin ein klarer Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
01.08.2025, 14:40