Nach der milliardenschweren Sicherheitspanne arbeitet PayPal mit Hochdruck daran, das Vertrauen von Kunden und Händlern zurückzugewinnen. Rechtmäßige Transaktionen werden erstattet, die Systeme laufen wieder stabil. Können damit auch die Anleger des US-Bezahldienstleisters wieder aufatmen?
Die milliardenschwere Sicherheitspanne bei PayPal hat in dieser Woche Händler wie Kunden gleichermaßen aufgeschreckt. Nachdem das Sicherheitssystem zur Filterung betrügerischer Lastschriften für kurze Zeit ausgefallen war, stoppten deutsche Banken weitergereichte Abbuchungen in zweistelliger Milliardenhöhe. Einzelne falsche Lastschriften hatten dabei Summen im dreistelligen Millionenbereich – in einem Fall sogar über eine Milliarde Euro – erreicht.
Vor allem Händler litten unter der Blockade, da Auszahlungen teilweise nur verzögert erfolgten. PayPal reagierte schnell und versicherte, alle rechtmäßigen Transaktionen vollständig zu erstatten. Sicherheit habe für PayPal nach wie vor die höchste Priorität, betonte eine Sprecherin.
Inzwischen ist die technische Störung behoben, die Zusammenarbeit mit Bankpartnern läuft auf Hochtouren, um verbliebene Unstimmigkeiten zu klären. Laut Sparkassenverband und Helaba soll die Nachbearbeitung der betroffenen Fälle bis Mitte kommender Woche abgeschlossen sein.
Auch wenn PayPal die Krise kommunikativ geschickt abfedert, bleibt die Frage, wie stark der Vertrauensschaden ist. Gerade in einem sensiblen Bereich wie dem Zahlungsverkehr spielt Zuverlässigkeit eine entscheidende Rolle. Marktbeobachter sehen den Vorfall jedoch eher als einmaliges technisches Versagen denn als strukturelles Problem. Entsprechend hielten sich die Kursverluste der Aktie in Grenzen. Langfristig dürfte PayPal nun stärker daran arbeiten müssen, seine Systeme gegen komplexe Betrugsversuche zu härten.
Der US-Zahlungsdienstleister bleibt trotz kurzfristiger Turbulenzen aber ein führender Player im digitalen Zahlungsverkehr. Wer die Aktie bereits im Depot hat, sollte Ruhe bewahren. Neueinsteiger können die aktuelle Schwächephase als Chance betrachten – vorausgesetzt, die Panne ist wirklich bis Mitte kommender Woche abgehakt und PayPal gelingt es so, das Vertrauen der Partner und Kunden nachhaltig zurückzugewinnen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
29.08.2025, 15:00