Während die Palantir-Aktie seit Tagen knapp über 120 Dollar konsolidiert, gab es in der zurückliegenden Handelswoche die nächste bemerkenswerte Kooperation. Palantir sorgte mit einem Großauftrag in Südamerika für Aufsehen. Dabei ist eigentlich bekannt, dass der US-Spezialist für Datenanalyse zahlreiche staatliche Kunden hat.
Das sind aber vor allem Kunden aus den USA oder Europa. Die jüngste Zusammenarbeit ist daher doch etwas überraschend: Ecuadors nationale Zollbehörde und das staatliche Telekommunikationsunternehmen Corporación Nacional de Telecomunicaciones haben am Donnerstag eine Vereinbarung mit Palantir unterzeichnet, um dessen Technologieplattform im Kampf gegen Zollbetrug und Schmuggel einzusetzen – KI gegen Drogenhändler und andere Formen organisierter Kriminalität also.
Die Plattform soll – typisch Palantir – große Datenmengen in Echtzeit analysieren, um Risiken einer Verunreinigung von Fracht mit illegalen Materialien zu erkennen und Schmugglerringe durch das Erkennen verdächtiger Routen und Verhaltensmuster aufzudecken. Nebenbei soll so auch die Effizienz des Zolldienstes und des internationalen Handels gesteigert werden.
„Die neue Lösung wird nicht nur den legalen Handel schützen, sondern auch internationale kriminelle Netzwerke mit chirurgischer Präzision treffen“, sagte Präsident Daniel Noboa laut offizieller Mitteilung.
Laut Noboa wurden 2024 illegale Einfuhren im Wert von 66 Millionen Dollar gestoppt und Exporte im Wert von über drei Milliarden Dollar verhindert – hauptsächlich im Zusammenhang mit Drogenhandel. Der Schritt macht Ecuador zum Vorreiter für „smarte Zollüberwachung“ in der Region.
Der Deal überrascht etwas – passt aber sehr gut ins Profil von Palantir. Das Unternehmen ist ohnehin bekannt für seine Zusammenarbeit mit militärischen Stellen und Geheimdiensten. Sollte das Beispiel Ecuador Schule machen, winken weitere Aufträge im Zollbereich. Für die Aktie gilt: Zwar ist die Bewertung sportlich, doch die Wachstumsstory bleibt intakt. DER AKTIONÄR begleitet Palantir erfolgreich im Heft, im Börsendienst TSI USA (Link) sowie im Hot Stock Report (Link). Nachtrag: Am Freitagabend zog die Aktie im US-Handel noch mal deutlich an, nachdem es hieß, dass Palantir einen Auftrag zur Modernisierung von US-Regierungsdatenbanken bekommen könnte.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.