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Nordex-Kunde Neoen geht an die Börse - was taugt die Aktie?

Nordex-Kunde Neoen geht an die Börse - was taugt die Aktie?
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 06.10.2018 DER AKTIONÄR

Solar- und Windenergie-Aktien gehören seit geraumer Zeit zu den ganz tristen Performern. Man schaue sich nur die Entwicklung von SMA Solar und Nordex an. Doch ein unabhängiger Produzent von erneuerbarer Energie aus Frankreich wagt nun den Börsengang: Neoen.

Bis zum 15. Oktober bietet Neoen seine Aktien zum Preis zwischen 16 und 19 Euro zur Zeichnung an. Der endgültige Preis werde am 16. Oktober festgelegt, ein informeller Handel an der Euronext solle dann einen Tag später erfolgen. Das offizielle Debüt am Aktienmarkt in Paris ist für den 19. Oktober geplant. Die ISIN lautet: FR0011675362. 

Kapital für Expansion

Mit dem Börsengang will der französische Betreiber von Solar- und Wind-Kraftwerken bis zu 640 Millionen Euro (inkl. 450 Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung) erzielen – Geld, das für ein 2,9 Milliarden Euro schweres Investitionsprogramm gebraucht wird. Laut Aussage eine Neoen-Sprecherin sei das gesamte Angebot an den ersten beiden Tagen bereits komplett gezeichnet worden. Bei einem Ausgabepreis in der Mitte der Preisspanne von 17,50 Euro würde Neoen mit rund 1,45 Milliarden Euro bewertet. Das entspricht in etwa der aktuellen Marktkapitalisierung von Nordex und SMA Solar zusammen.

Neoen wurde 2008 vom ehemaligen Chef des Mischkonzerns Louis Dreyfus, Jacques Veyrat, gegründet. Er besitzt noch 56 Prozent der Anteile an Neoen über sein Investmentvehikel Impala. Weitere Großaktionäre sind Omnes Capital mit 23 Prozent und die staatliche Investmentbank BPI France, die 14 Prozent halten. Impala will nach dem Börsengang Mehrheitseigner bleiben, während Omnes Capital ihre Beteiligung auf 2,4  bis 5,0 Prozent reduzieren will. Der Streubesitz solle dann bei rund 30 Prozent liegen.

Betreiber des größten Solarparks Europas

Im Gegensatz zu vielen Entwicklern erneuerbarer Energien behält Neoen die volle Verantwortung für seine Projekte und verdient als "Pure Player" Geld durch den Verkauf der Anlagen an Länder, Versorgern und Unternehmen durch langfristige Verträge. Neoen betreibt Solar- und Windenergie-Anlagen mit einer Kapazität von mehr als zwei Gigawatt (GW) – zwei Drittel aus Solar-Energie, ein Drittel aus Wind. "Unsere Zukunft liegt im Solarbereich, dort sinken die Kosten am schnellsten", sagte Neoen Geschäftsführer Xavier Barbaro.

In diesem Jahr werde ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 170 bis 175 Millionen Euro bei einem Umsatz von 220 bis 230 Millionen Euro angestrebt. Das sind vielversprechende Rahmendaten.

Barbaro gab sich gegenüber Reportern selbstbewusst zum IPO: "Ein Börsengang ist ein gutes Instrument, um unser Wachstum zu beschleunigen, aber wir sind nicht auf die Finanzierung angewiesen." Die aus dem Börsengang zufließenden Mittel sollen helfen, das Ziel von fünf GW bis 2021 zu erreichen. Mit dem frischen Geld sollen Projekte finanziert werden, die pro Jahr eine zusätzliche Kapazität von 400 bis 500 Megawatt (MW) repräsentieren. 

Günstige Einkaufpreise für Neoen

Das Unternehmen hat im Südwesten Frankreichs unter anderem den größten Solarpark Europas mit einer Kapazität von 300 MW entwickelt. In Australien hat die Firma zusammen mit Tesla die weltweit größte Lithium-Ionen-Batterie installiert. Kürzlich hat Neoen bei der Nordex Group die Errichtung des 81-MW-Windparks "Hedet" in Finnland bestellt. Das Projekt umfasst 18 Anlagen einer neuen Turbinen-Baureihe, die die Nordex Group schlüsselfertig für seinen Kunden errichtet.

Die Preise für Solarmodule sind nach wie vor auf Talfahrt. Der Markt wird mit niedrigpreisigen China-Modulen geflutet, die das Preisgefüge allein seit Jahresanfang 2018 um fast 20 Prozent drückten. Die niedrigen Anschaffungspreise könnten die Expansionspläne von Neoen begünstigen. Der AKTIONÄR wird den Wert zunächst beobachten, mutige Anleger können versuchen, ein paar Stücke zu ergattern. 

 

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