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28.02.2018 DER AKTIONÄR

Nische für Amazon in China?

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Amazon

Amazon ist im Westen nicht nur eine Firma, es ist ein Phänomen! Neben dem überaus erfolgreichen Kerngeschäft Onlinehandel produziert Amazon eigene Filme und Serien, liefert uns Essen oder glänzt mit seinen Cloud-Aktivitäten. Im letzten Jahr wurden so über 177 Milliarden Dollar Umsatz generiert, ein Umsatzwachstum von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In China ist der Einfluss des amerikanischen Tech-Giganten dagegen verschwindend gering. Der größte Markt für Onlinehandel, mit einem Volumen von fast einer Billionen Dollar, ist stark umkämpft. Die Online-Shopping-Plattformen Tmall und JD.com sind die absoluten Vorreiter und beherrschen zusammen über 80 Prozent des Marktes. Obwohl Amazon-China auf Platz Nummer vier steht, ist der Marktanteil mit gut einem Prozent (2016) kaum erwähnenswert.

Amazon China verschmilzt mit Amazon Deutschland

Mit Tmall und Co. mithalten? Fast Unmöglich! Deswegen versucht Amazon es mit einer neuen Strategie. Eine der Hauptschwächen des chinesischem E-Commerce: gefälschte Waren. Ein Problem, welches Amazon zu seinem Vorteil nutzt, indem es sich als Anlaufstelle für authentische westliche Produkte positioniert. Das Besondere dabei: Amazon China greift direkt auf Produkte von Amazon Deutschland oder UK zu. Europäische Warenzentren bearbeiten die Aufträge und senden die Ware direkt an chinesische Verbraucher. Verkäufer werden zudem bei der Übersetzung und Vermarktung der Produkte unterstützt.

Amazon China ist bislang mit vier Ländern verknüpft: USA, Japan, Großbritannien und Deutschland.  Besonders mittelständische Hersteller, die sich keinen kostspieligen Auftritt auf Tmall leisten können (25.000 Dollar einmalig + 10.000 Dollar jährlich), sollen zu mehr Präsenz in China ermutigt werden. 

Qualität statt Quantität

Chinas Cross-Border-Online-Shopping wuchs im vergangenen Jahr um 23,5 Prozent auf 953 Milliarden Dollar, so die Beratungsgesellschaft iiMedia Research. Der Marktforscher eMarketer schätzt, dass bis zum Jahr 2020 ein Viertel der chinesischen Bevölkerung Cross-Border-Produkte einkaufen werden.

Laut Amazon Chinas Trendbericht 2017 entwickelte sich das Überseegeschäft im Jahr 2017 rasant. Dabei gab es zwei wesentliche Trends: Zum einen ist für mehr als 80 Prozent der Verbraucher der wichtigste Aspekt für Übersee-Käufe die garantierte Qualität der Waren. Den Kunden ist es viel wert, zu wissen, dass deutsche Produkte auch tatsächlich aus Deutschland kommen. 

Prime-Mitglied werden

Ein weiterer Trend ist Amazon Prime. Der Mitgliederservice ist zu einer der treibenden Kräfte für die rasante Entwicklung von Amazon geworden. Am „Amazon-Prime-Day“ konnte in China ein Wachstum von über 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Vergleicht man die Preise von Chinas führender Online-Shopping-Plattform Tmall mit denen von Amazon-China, sind deutsche Haushaltswaren oder Kosmetika dort günstiger - wenn man den Versand nicht dazu zählt. Ein klarer Vorteil für Prime-Mitglieder, denn der Versand ist für diese kostenlos. Besonders deutsche Markenprodukte sollen so Mitglieder locken. Prime ist in China mit rund 30 Dollar im ersten und knapp 60 Dollar im zweiten Jahr sogar günstiger als in Europa oder den USA, Streaming- oder Musik-Dienste sind jedoch nicht enthalten.

Amazon bleibt am Ball

Direktvermarktung europäischer und amerikanischer Marken soll Amazons neues Kernsegment im chinesischen Onlinehandel werden. Der Konkurrenzdruck der chinesischen Tech-Riesen, der Bürokratie-Dschungel, sowie die Macht der chinesischen Regierung, gelten als fast unüberwindbare Faktoren und drängten Giganten wie Facebook oder Google bereits aus dem Markt. Amazon gibt den Kampf dennoch nicht auf! Und selbst wenn der Online-Riese bislang noch keine bahnbrechenden Erfolge verzeichnen konnte, hilft es doch, mehr Präsenz im Land der Mitte zu erlangen. Dies wiederrum könnte das Interesse chinesischer Firmen, für den Auftritt im Amazon-Onlinehandel in Übersee, wecken.

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Gelingt es, auf dem wachstumsstarken chinesischen E-Commerce-Markt nachhaltig Fuß zu fassen, dürfte dies Amazon frisches Wachstum bescheren und sich langfristig auch im Aktienkurs widerspiegeln. Trotz turbulenter Zeiten am Aktienmarkt zeigte sich die Amazon-Aktie zuletzt stabil – ein klares Zeichen Relativer Stärke. In dieser Woche markierte das Papier bereits ein neues Rekordhoch. DER AKTIONÄR rät, die Gewinne nach dem starken Kaufsignal weiter laufen zu lassen.

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Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

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