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Nexperia-Krise: Droht BMW, Mercedes und Volkswagen der nächste Chip-Engpass?

Nexperia-Krise: Droht BMW, Mercedes und Volkswagen der nächste Chip-Engpass?
Foto: Midjourney/Werbefritz_KI
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Jan-Paul Fóri 01.12.2025, 07:00 Jan-Paul Fóri

Die Krise beim Automobilzulieferer Nexperia spitzt sich zu. In einem ungewöhnlichen Schritt hat die niederländische Tochter des Chipproduzenten Nexperia einen offenen Brief veröffentlicht. Damit verschärft sich der Tonfall im Machtkampf zwischen China und den Niederlanden um die Kontrolle über das Unternehmen deutlich. Doch was bedeutet das für Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW?

Laut Nexperia habe man den chinesischen Mutterkonzern Wingtech aufgefordert, die gewohnten Lieferketten „wiederherzustellen“, nachdem das Unternehmen zuvor auf „wiederholte Versuche direkter Kommunikation durch konventionelle Kanäle“ keinerlei Rückmeldung erhalten habe. Die Situation sei dringlich, denn Kunden über mehrere Branchen hinweg meldeten „bevorstehende Produktionsausfälle“.

Ein Streit mit globalen Folgen

Der Konflikt zwischen Nexperia, seiner chinesischen Mutter Wingtech und der niederländischen Regierung hat sich in den vergangenen Monaten zu einem geopolitischen Brennpunkt entwickelt – mit direkten Folgen für die weltweite Automobilindustrie. Die Foundation-Chips des Konzerns – Transistoren, Dioden und Energieverwaltungskomponenten – sind zwar technisch simpel, aber unverzichtbar für nahezu jedes elektronische System. In modernen Fahrzeugen steuern sie unter anderem Batterie- und Motorverbindungen, Sensoren, Airbags oder Entertainment-Systeme.

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Nexperia betont in dem Schreiben: „Wir begrüßten das Engagement der chinesischen Behörden, die Wiederaufnahme der Exporte aus der chinesischen Nexperia-Einrichtung … zu erleichtern.“ Dennoch meldeten Kunden weiterhin „bevorstehende Produktionsstopps“. Die Situation könne „nicht bestehen bleiben“.

Wingtech hält dagegen

Der Mutterkonzern Wingtech kontert die Anschuldigungen jedoch scharf. Die niederländische Einheit habe in ihrem Brief „eine große Zahl irreführender und unwahrer Behauptungen“ aufgestellt. Die chinesische Seite macht klar: Der Ursprung des Chaos liege in der „rechtswidrigen Entziehung der Kontrolle und der Aktionärsrechte von Wingtech über Nexperia“.

Weiter heißt es: Die niederländische Regierung und Nexperia B.V. versuchten lediglich, Zeit zu gewinnen, um eine „entchinaisierte Lieferkette“ zu schaffen und Wingtech dauerhaft zu entmachten.

Wie konnte es so weit kommen?

Der Streit begann im September, als die niederländische Regierung unter Berufung auf ein Gesetz aus der Zeit des Kalten Krieges die Kontrolle über Nexperia übernahm. Hintergrund waren offenbar Sicherheitsbedenken aus den USA. Peking reagierte prompt – mit einem Exportstopp für Nexperia-Produkte aus China.

Für die Autoindustrie kam das einem Schock gleich. Unternehmen wie Nissan und Bosch warnten vor Engpässen, deutsche Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz oder BMW beobachteten die Lage mit wachsender Sorge und mussten Vorsorgemaßnahmen treffen, um Produktionsstopps zu vermeiden.

Eine kurze Entspannung brachte letzte Woche die Nachricht, dass die niederländische Regierung ihre Intervention vorerst aussetze. Doch eine Rückkehr zur Normalität scheint weiter entfernt, als zuvor gehofft.

Automobilverband warnt

Der Verband der deutschen Automobilindustrie blickt angespannt auf die kommenden Monate. Besonders im ersten Quartal 2026 könnten erhöhte Risiken drohen. Zwar sei es gelungen, die Produktion bislang „durch intensive Bemühungen“ stabil zu halten, doch die Probleme seien „nicht grundlegend gelöst“. Die Verfügbarkeit von Komponenten bleibe „unsicher“.

Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Seit Jahresbeginn haben alle drei deutschen Autobauer rund zweistellig zugelegt. Dennoch könnte die Chipkrise Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz kurz vor dem Jahreswechsel noch Kopfzerbrechen bereiten. DER AKTIONÄR sieht bei BMW und Mercedes-Benz langfristig jedoch höhere Kurse. Die Gründe, die aktuell für den Kauf der BMW-Aktie sprechen, erfahren Sie in Ausgabe 47/25. Wo Mercedes-Benz derzeit punktet, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe. Bei Volkswagen drängt sich dagegen kein Neueinstieg auf.

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DA 49/2025
Quelle: Börsenmedien AG

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz., Mercedes-Benz.

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