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05.02.2017 Nikolas Kessler

Netflix: Die Konkurrenz rüstet auf

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Netflix

Video-Streaming boomt – und jeder will ein Stück vom Kuchen haben. Sowohl Apple, als auch Facebook habe jüngst verlauten lassen, dass sie ihr Engagement im Bewegtbild-Bereich ausbauen wollen und auch Amazon Video erhöht den Druck auf Netflix. Die Anleger bleiben aber dennoch cool.

„Video ist aus meiner Sicht ein Megatrend“, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg bei der Analystenkonferenz anlässlich der Jahresbilanz am Mittwoch. Entsprechend will sich das Unternehmen in den kommenden Jahren auf diesen Bereich fokussieren – nicht zuletzt, weil er gigantisches Potenzial für Werbeeinnahmen bietet. Alleine in den USA ist der TV-Werbe-Markt 70 Milliarden Dollar schwer.

Facebook plant dafür eine eigene Video-App für Set-Top-Boxen wie Apple TV, in der neben den bekannten kurzen Videos aus der Facebook-Timeline auch eigens produzierte, längere Inhalte zu sehen sein werden. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge befindet Facebook in Verhandlungen mit Medienkonzernen, die entsprechenden Exklusiv-Content produzieren sollen. Auf absehbare Zeit werde sich Facebook aber zunächst auf kürzere Video-Clips konzentrieren, so Zuckerberg.

Auch Apple experimentiert bereits

Bei Apple deutet ebenfalls alles auf größere Ambitionen beim Video-Streaming hin, auch wenn sich CEO Tim Cook traditionell etwas zugeknüpfter geäußert hat. Mit dem vor rund einem Jahr neu aufgelegten Apple TV will das Unternehmen vom Wandel in der Medienbranche profitieren.

Dazu passen würde auch das Ziel, das Apple für seine Service-Sparte ausgegeben hat: Auf Sicht der kommenden vier Jahre soll sich der Umsatz mit iTunes, iCloud, Streaming und Co verdoppeln.

Zusätzlich zur Distribution von Fremdinhalten will auch Apple auch eigenen Content produzieren. Man experimentiere bereits mit der Produktion von eigenen Inhalten für Apple Music und lerne dabei wichtige Dinge über das Geschäft, so Cook. Auf Grundlage dessen werde geprüft, welche weiteren Optionen es in diesem Bereich gibt.

Das US-Magazin Fortune liest aus den Äußerungen von Tim Cook Hinweise heraus, dass bei Apple demnächst eine größere Übernahme anstehen könnte.

Amazon Video: Einziger globaler Konkurrent

Größter Netflix-Konkurrent ist bisher Amazon Video. Im Dezember hat der E-Commerce-Riese die globale Expansion seines Streaming-Diensts bekanntgegeben. Darüber hinaus investiert Amazon bereits Milliarden in die Produktion exklusiver Inhalte – und das ziemlich erfolgreich: Alleine in diesem Jahr haben Amazon Originals zwei Golden Globes und mehrere Oscar-Nominierungen eingeheimst.

90 Millionen Abonnenten können sich nicht irren

Die Konkurrenz für Netflix wächst, doch der Streaming-Platzhirsch ist gut aufgestellt, um damit fertig zu werden. In diesem Jahr sollen weitere 1.000 Stunden Exklusiv-Content produziert werden, mittelfristig sollen 50 Prozent aller Inhalte Eigenproduktionen sein.

Das rasante Kundenwachstum bestätigt diese zweifelsohne kostenintensive Strategie: Seit dem Start der Streaming-Plattform vor fast genau zehn Jahren hat sich die Zahl der Abonnenten verfünfzehnfacht, im zweiten Quartal dieses Jahres soll die 100-Millionen-Nutzer-Marke fallen.

Bei einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Forrester unter Abonnenten von Streaming-Diensten in den USA hat Netflix zudem in allen Kategorien die Nase vorne. Punkten kann das Unternehmen vor allem mit interessantem Original-Content, hoher Benutzerfreundlichkeit und günstigen Preisen. Ausruhen kann und wird sich Netflix-Chef Reed Hastings darauf freilich nicht.

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Aktie weiterhin ein Kauf

Starke Quartalszahlen haben der Netflix-Aktie zuletzt kräftigen Rückenwind verliehen. Dass der Kurs nach dem Sprung auf ein neues Allzeithoch seit einigen Tagen im Bereich der 140-Dollar-Marke seitwärts tendiert, ist kein Grund zu Sorge.

DER AKTIONÄR bleibt optimistisch und sieht noch deutlich Luft nach oben. Für Impulse könnte dabei neben dem Nutzerzuwachs auch die anhaltenden Übernahmespekulationen in der Branche sorgen.

Mehr zum Thema Netflix und weiteren Megatrends der Zukunft lesen Sie auch in Ausgabe 06/17 des AKTIONÄR.

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