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08.04.2011 Markus Horntrich

Nanorepro: "Russland ist ein Quantensprung“

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Die Nanorepro AG hat die Zulassung für sechs Schnell-Diagnostika in der Russischen Föderation erhalten. Was dies für die Firma aus Marburg an der Lahn bedeutet, verrät Vorstandschef Dr. Olaf Stiller im Gespräch mit dem AKTIONÄR.

Der Diagnostik-Spezialist Nanorepro hat die Zulassung für den russischen Markt erhalten. Bereits in Kürze will die Marburger Gesellschaft langfristige Lieferverträge abschließen. Im Exklusivinterview mit dem AKTIONÄR verrät Nanorepro-Vorstand Dr. Olaf Stiller, wie Nanorepro das Marktrisiko minimiert, welche weiteren Länder im Fokus stehen und welche Produktneuheiten noch 2011 auf den Markt kommen werden.  

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Stiller, herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Zulassung für den russischen Markt. Welche Bedeutung hat diese Zulassung der sechs wichtigsten Produkte für die Nanorepro AG?

Welche Investitionen sind für den Markteintritt in Russland notwendig? Wann rechnen Sie mit dem Abschluss der ersten Lieferverträge?

Die Kosten der Zulassung hat die NanoRepro AG schon vollständig beglichen. Alle Übersetzungsarbeiten für Gebrauchsanweisungen, Packungen und Flyer sind bereits abgeschlossen. Der Hauptfinanzierungsaspekt liegt jetzt in der Vorfinanzierung der Warenbestellungen. Mit dem Abschluss langfristiger Lieferverträge rechnen wir bereits im zweiten Quartal.

Wie wollen Sie gewährleisten, dass der Markteintritt in Russland ein Erfolg wird?

Wir haben eine deutsche Consulting-Gesellschaft als Berater für das Osteuropa-Geschäft gewonnen. Der exklusive Rahmenvertrag läuft bis zum 31. Januar 2014. Unser Kooperationspartner verfügt in diesem Bereich über eine langjährige Erfahrung sowie einen namhaften Kundenstamm auf deutscher und russischer Seite. Dies ermöglicht uns einen professionellen Marktzugang in Russland und minimiert unser Risiko.

Die Osteuropa-Expansion der Nanorepro AG ist sicherlich nicht auf Russland beschränkt. Welche weiteren Länder haben Sie im Fokus?

Die Zulassung in Russland ist der entscheidende Meilenstein im Osteuropa-Geschäft und erleichtert uns den Marktzugang in den GUS-Staaten. Hier gilt es in der zweiten Jahreshälfte vor allem Ukraine, Usbekistan, Georgien, Weißrussland und Kasachstan anzugehen. Aber auch außerhalb von Osteuropa werden wir unsere Expansion in den nächsten Monaten fortsetzen.

Nanorepro hat aktuell neun Schnelltests im Angebot. Welche weiteren Tests befinden sich in der Pipeline? Wann soll die Markteinführung erfolgen?

Neben der regionalen Expansion ist unsere Entwicklungspipeline der entscheidende Schlüssel für ein überdurchschnittliches Wachstum in den nächsten Jahren. Noch im ersten Halbjahr werden wir einen Test zur Erkennung des Helicobacter Pylori (Magengeschwüre) und einen PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs auf den Markt bringen. Im zweiten Halbjahr werden wir voraussichtlich den Magen-Darm-Bereich um einen Morbus-Crohn-Test erweitern, so dass wir dann eine vierte Linie auf dem Markt haben werden.

Wie zufrieden sind Sie mit der aktuellen Geschäftsentwicklung im deutschen Markt?

Unsere kontinuierliche Werbe- und Produktstrategie trägt Früchte. Der März war der beste Monat in der Nanorepro-Historie. Dabei verzeichneten insbesondere FertiQUICK, VagiQUICK und GlutenCHECK einen Wachstumssprung im dreistelligen Bereich. Weitere positive Impulse verspreche ich mir von unserem neuen Portal www.zuhausetest.de. Und im Hinblick auf unsere gut gefüllte Produktpipeline erwarte ich auch in den nächsten Quartalen ein anhaltend starkes Wachstum.

Die Zulassung in Russland erhöht die Attraktivität der Nanorepro AG. Sehen Sie sich als Übernahmekandidat?

Der Markt für Schnelltests ist in den letzten 13 Jahren um durchschnittlich 40 Prozent pro Jahr gewachsen, das weckt natürlich Begehrlichkeiten. Die Zulassung für den russischen Markt hat unsere Attraktivität als strategisches Akquisitionsobjekt nochmals enorm erhöht. Die Unabhängigkeit der Gesellschaft zu bewahren, wird deshalb spätestens mit dem Abschluss erster Lieferverträge nach Russland noch schwieriger. Denn auch große deutsche Mittelständler haben häufig keinen idealen bis gar keinen Zugang zum russischen Markt. Einen Verkauf auf aktuellem Niveau kann ich jedoch ausschließen. So sehen Analysten beispielsweise eine faire Bewertung der Nanorepro-Aktie bei 6,50 Euro. Und wir arbeiten hart daran, diesen Wert in den nächsten Quartalen noch weiter zu steigern.

Herr Dr. Stiller, vielen Dank für das Interview.

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