Die Rückversicherungsbranche steht vor einem Wendepunkt: Moody’s erwartet fallende Preise ab 2026 – ein Signal für das Ende der harten Marktphase. Anleger der großen Rückversicherer wie Munich Re oder Hannover Rück sollten daher nun genau hinschauen. Das gilt bei Munich Re auch für das Chartbild.
Eine Ära geht zu Ende: Die harte Marktphase in der Rückversicherung verliert an Schärfe. Laut der neuen Moody’s-Umfrage für 2025 rechnen drei Viertel der Befragten mit sinkenden Preisen – ein Wendepunkt für die Branche. Doch steigende Nachfrage und Naturkatastrophen sorgen für ein spannendes Kräfteverhältnis.
Die jüngste Rückversicherungsumfrage von Moody’s für 2025 bringt eine deutliche Trendwende ans Licht: Während in den vergangenen Jahren stabile oder sogar steigende Preise in der Sachrückversicherung erwartet wurden, rechnen nun rund 75 Prozent der Befragten mit sinkenden Raten für das Jahr 2026.
Lediglich ein Bruchteil geht von stabilen Preisen aus, rund ein Fünftel glaubt an erneute Anhebungen. Damit signalisiert die Branche klar, dass die harte Marktphase ihren Höhepunkt überschritten hat. Nach Jahren mit starken Preisanpassungen und strengen Vertragsbedingungen sorgt eine Zunahme der Kapazität für wachsenden Wettbewerb.
Als Hauptgrund für die erwarteten Rückgänge nannten die Befragten den Einstieg klassischer Rückversicherer mit mehr Volumen. In den Jahren 2023 und 2024 hatten diese durch höhere Anknüpfungspunkte und den Wegfall vieler Aggregatdeckungen ihre Risikotragung reduziert und in der Folge stark von gestiegenen Margen profitiert. Auf dieser Basis sind die Anbieter heute wieder bereit, aggressiver um Marktanteile zu kämpfen. Neben den etablierten Playern spielt auch alternatives Kapital eine wachsende Rolle – ebenso wie moderatere Schadentrends in den Sachsparten.
Auf der Nachfrageseite sieht Moody’s weiterhin ein solides Fundament: Rund ein Drittel der Befragten will 2026 mehr Deckungen für US- und Karibik-Risiken einkaufen, ein Fünftel plant höhere Programme für das gesamte Portfolio. Treiber ist die weiterhin überdurchschnittliche Schadenbelastung durch Naturkatastrophen, die Erstversicherer stärker absichern wollen. Interessant ist, dass die Anknüpfungspunkte in den Verträgen voraussichtlich stabil bleiben – für Anbieter wie Munich Re ein entscheidender Faktor, da kleinere und mittelgroße Katastrophenereignisse so weiterhin bei den Erstversicherern verbleiben.
Für Munich Re, den weltgrößten Rückversicherer, ist das Bild zweischneidig. Einerseits bedeutet eine weichere Marktphase Druck auf die Prämien, andererseits bietet die steigende Nachfrage die Chance, über Volumen weiter zu wachsen. Zudem verfügt der Konzern über eine breite Diversifikation – nicht nur in der Sachrückversicherung, sondern auch im Bereich Leben, Gesundheit sowie über die Erstversicherungstochter ERGO. Auch in Sachen Dividende bleibt Munich Re eine Bank in Sachen Zuverlässigkeit und kontinuierliche Steigerungen.
Trotz absehbarer Preisschwächen bleibt Munich Re ein Qualitätswert mit stabiler Ertragskraft. Charttechnisch ist die Aktie aktuell aber stark angeschlagen. Mehrere wichtige Unterstützungen und Durchschnittslinien wurden mittlerweile gerissen. Timing-orientierte Anleger warten mit einem Einstieg daher ab. Für langfristig orientierte Anleger ist und bleibt Munich Re aber der Branchenfavorit. Investierte Anleger bewahren die Ruhe und halten an der Aktie fest.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
04.09.2025, 09:37