Nun also doch: Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf steht vor einer Milliardenübernahme durch den US-Wettbewerber Diebold. Das Übernahmeangebot sieht eine Kombination aus Barmitteln und Diebold-Aktien vor und entspricht einem Wert von 52,50 Euro je Wincor-Aktie - ein satter Aufschlag zum Kursschluss der MDAX-Aktie vom Freitag von knapp 40 Prozent.
Entsprechende Spekulationen gab es schon lange. Bisher hatten sich die Verantwortlichen bei Wincor Nixdorf erfolgreich gegen einen solchen Schritt gewehrt. Vor dem Hintergrund des angespannten Marktumfelds und der Nachfrageflaute scheint das aktuelle Angebot der Amerikaner nun aber zu attraktiv gewesen zu sein. Wincor Nixdorf spreche mit der US-Firma Diebold über einen möglichen Zusammenschluss, teilte das Unternehmen mit. Bei 33 Millionen Aktien entspricht das Angebot einer Bewertung von Wincor Nixdorf in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro.
Der Paderborner Konzern kämpft seit Jahren mit einer schwachen Nachfrage vor allem nach Geldautomaten. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 waren Umsatz sowie operatives Ergebnis bei Wincor Nixdorf deutlich zurückgegangen. Wincor Nixdorf hatte bereits ein Sanierungsprogramm gestartet. Dazu gehört auch ein Stellenabbau.
Diebold mit Sitz in North Canton (Ohio) ist ein Hersteller von Hard- und Softwaresystemen für Selbstbedienungsautomaten. Mit dem Zusammenschluss könne die Digitalisierung in der Bankenbranche vorangetrieben werden, wie es in Konzernkreisen hieß. Wincor ist stark in Europa, Diebold in den USA. Angesichts des satten Aufschlags können Anleger bei der AKTIONÄR-Alt-Empfehlung Wincor Nixdorf nun Kasse machen.