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17.01.2012 Michael Schröder

Micro Cap im Fokus: Medinavi - klicken, sparen und verdienen

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Es ist kein Geheimnis: Schöne Zähne gibt es nicht umsonst. Man muss sie viel pflegen, behandeln lassen oder erneuern. Das kostet Geld, oft sogar sehr viel Geld. Ein Preisvergleich im Internet hilft dabei, Kosten zu sparen. Die Medinavi AG ist auf den Betrieb von medizinischen Preisvergleichsportalen spezialisiert. Der Micro Cap wurde in den vergangenen Monaten neu aufgestellt und könnte nun einer der Gewinner der Kostenexplosion im Gesundheitsweisen werden. Risikofreudige Anleger können auf dem aktuellen Niveau eine erste Position aufbauen.

Die beste Krone ist die, die man nicht braucht. Doch ist ein Zahn zerstört, geht es oft nicht ohne. Und dann kann es teuer werden. Im laufenden Jahr sogar noch teurer. Denn die Krankenkassen haben eine Gebührenerhöhung für Zahnärzte bewilligt. Die Zahnarztgebühren werden damit steigen. Aber auch der Eigenanteil der Patienten zieht weiter an. Patienten müssen daher noch mehr überlegen, wann und wo sie sich behandeln lassen.

BGH ebnet den Weg

Beim Autokauf, bei der Anschaffung eines Handys oder Fernsehgeräts, aber auch beim Buchen einer Urlaubsreise ist es dabei mittlerweile selbstverständlich, sich im Internet zu informieren, wo es das gewünschte Produkt am günstigsten gibt. Aber auch die Bewertungen anderer Verbraucher werden gerne gelesen. Warum sollte man im Netz nicht nach einer günstigeren Zahn-Behandlung suchen? Der Gesetzgeber sieht keine Probleme. Ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) von Ende 2010 hat den Weg für diese Zahnauktionen geebnet. Darin erklärte der BGH die Preisvergleiche im Internet für rechtens. Die Auktionen seien im Interesse der Verbraucher, erklärten BGH-Richter.

Einfach Kosten sparen

Zur Freude der Verantwortlichen der Medinavi AG: Die Süddeutschen betreiben über ihre 100-Prozent-Tochter Medikompass GmbH medizinische Preisvergleichsportale wie www.medikompass.de, www.zahngebot.de, www.schoenheitsgebot.de, www.tierarztkosten.de. Beispiel Zahnarzt: Patienten können auf der Internetplattform die Heil- und Kostenpläne für eine Behandlung, die sie von der Krankenkasse bekommen haben, einstellen. Registrierte Zahnärzte geben dann in einer so genannten Rückwärtsauktion Angebote für die Behandlung ab. Die liegen oft weit unter den Ursprungskosten. Beispiel: Für die Krone eines Patienten verlangt der Hauszahnarzt 750 Euro. Der Kollege fünf Kilometer entfernt bietet sie für 400 Euro an. Ersparter Eigenanteil für den Patienten: 350 Euro. Die durchschnittliche mögliche Ersparnis beträgt 33 Prozent (bezogen auf die Gesamtkosten der Behandlung) oder rund 50 Prozent (bezogen auf den zu zahlenden Eigenanteil des Versicherten). Wie geht das? Kosten sparen kann man bei der Zahnbehandlung mehrfach: beim Honorar für den Arzt, beim Material und bei den Laborarbeiten. Billiger bedeutet dabei aber nicht gleichzeitig weniger Qualität. Zudem gibt es vor der endgültigen Behandlung stets einen Termin, bei dem der Zahnarzt sich den Patienten anschauen und das Angebot anschließend bestätigen muss.

Gute Rahmenbedingungen

"Bei Medinavi sind bisher über 170.000 potenzielle Patienten und rund 1.700 Ärzte registriert", erklärt Vorstand Jürgen Popp im Gespräch mit dem AKTIONÄR. Ziehen Ärzte einen Patienten an Land, wird eine Provision ans Auktionsportal fällig. Die selektive, umsatzorientierte Online-Kundengewinnung wird für Ärzte immer wichtiger. 2011 wurden rund 21.000 Preisvergleiche im Gesamt-Umsatz-Volumen von rund 27 Millionen Euro über Medikompass-Plattformen ins Netz gestellt. Das entspricht einem Marktanteil von gerade einmal 0,1 Prozent. Popp sieht für sein Geschäft noch viel Luft nach oben. Im abgelaufenen Jahr dürfte Medinavi allerdings noch einen operativen Verlust von rund 0,2 Millionen Euro erzielt haben. Den Break-even erwartet Popp schon im laufenden Jahr. Die gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen waren seiner Meinung nach noch nie so günstig wie derzeit. „Die neue Gebührenverordnung treibt die Kosten für eine Behandlung in die Höhe. Die Zuzahlungsproblematik wird immer größer", erklärt Popp. "Die Menschen suchen nach einer Möglichkeit, um auch hier Kosten zu sparen. Der Vorstand hat die Zeichen der Zeit erkannt und will den Traffic auf seinen Auktionsplattformen signifikant erhöhen. Aktuell besuchen im Durchschnitt erst 70.000 Menschen pro Monat die Plattformen der Gesellschaft - Tendenz steigend!

Viel Potenzial

Auch hinter den Kulissen der Krankenkassen, Versicherungen und Sozialverbände tut sich einiges. Die Zeiten der strikten Abneigung gegenüber Medizinplattformen scheinen vorbei. Erste Versicherungen dürften in Kürze bei der Versendung der Heil- und Kostenpläne mit Beilagen-Flyer auf die Möglichkeit des Preisvergleichs bei Medikompass und Co hinweisen. Damit dürften die Besucherzahlen und die Transaktionen deutlich zunehmen. Pro Jahr werden in Deutschland derzeit rund sieben Millionen Heil- und Kostenpläne verschickt - gerade mal 21.000 davon würden über Medinavi-Plattformen abgewickelt. "Allein daran sieht man, wie viel Potenzial hier drin steckt", erklärt Popp. Entsprechend positiv fallen seine Umsatz- und Ergebnisprognosen aus. 2013 dürften schon 0,5 Millionen Euro EBIT durch die Bücher gehen, bei einem Umsatz von mehr als 2,1 Millionen Euro. 2014 stehen dann schon Erlöse von 3,2 Millionen Euro und eine weitere EBIT-Verdoppelung in den Planzahlen. 

Erste Position aufbauen

Die Gesellschaft wurde einer satten Umsatz- und Gewinnwarnung in den vergangenen Monaten komplett neu aufgestellt. Beim Kauf der Medinavi-Aktie sollten Anleger dennoch nicht außer Acht lassen, dass es sich um einen Micro Cap mit einer Marktkapitalisierung von rund fünf Millionen Euro handelt. Die medizinischen Preisvergleichsportale mit ihren Rückwärtsauktionen stecken noch in den Kinderschuhen. Auf der anderen Seite ergibt sich genau hieraus ein enormes Potenzial. Gelingt es dem Vorstand, seine Pläne umzusetzen und die Transaktionszahl spürbar zu steigern, dürfte die Aktie schnell in höhere Kursregionen vorstoßen. Andere Medizinplattformen verfügen bei ähnlichen Kennzahlen schon jetzt über eine deutlich höhere Bewertung. Für zusätzliche Fantasie sorgt neben der zunehmenden Bereitschaft der Krankenkassen, die Patienten über die Dienste der Gesellschaft zu informieren, auch die Möglichkeit von Kooperationen mit anderen Internetportalen. Risikofreudige Anleger können daher auf dem aktuellen Niveau eine erste Position aufbauen. Ein Stopp bei 2,10 Euro sorgt für die notwendige Absicherung.

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