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15.12.2009 Frank Phillipps

Medigene: Was bringt der Analystentag?

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Der Forschungschef geht, die Entwicklung der wichtigsten Projekte verzögert sich. Ende vergangener Woche schockte Medigene mit diesen News den Markt. Beim heutigen Analystentag erwarten die Aktionäre schlüssige Perspektiven. Sonst droht der Aktie weiteres Ungemach.

Medigene-Aktionäre sind mittlerweile leidgeprüft. Nach dem Jubel über die endgültigen positiven Daten aus einer klinischen Phase-II-Studie mit dem experimentellen Wirkstoff EndoTAG-1 im Oktober 2008 hatten sie mehr als ein Jahr geduldig gewartet. Und zwar darauf, dass das Biotech-Unternehmen einen solventen Partner aus der Pharma- oder Biotech-Branche präsentieren würde, der die teuren Phase-III-Studien, die letzte Phase vor einer möglichen Marktzulassung, finanzieren würde.

Doch ein Abschluss ist bislang nicht unter Dach und Fach. Stattdessen mussten die Aktionäre den Abgang des Mitgründers Dr. Peter Heinrich und zuletzt die Demission des Entwicklungschef Axel Mescheder, die Verschiebung der wichtigsten Projekte und nicht zuletzt einen deutlich fallenden Aktienkurs verkraften.

Mögliche Goldgrube

Für Medigene geht es um viel: Das Biotech-Unternehmen hat zwar bereits zwei Medikamente auf dem Markt, doch EndoTAG könnte der große Durchbruch für die Firma aus Martinsried werden. EndoTAG-1 wurde in klinischen Phase-II-Studien gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs getestet und lieferte hier hervorragende Ergebnisse. Für die Indikation Brustkrebs, die häufigste Krebsart bei Frauen, werden Testresultate im Frühjahr 2010 erwartet.

EndoTAG-1 ist der erste Medikamentenkandidat, der auf dem von Medigene entwickelten Wirkmechanismus EndoTAG beruht. Funktioniert der bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, einer Krebsart, die als äußerst schwer therapierbar gilt, und bei Brustkrebs, könnte die Technologie auch auf weitere Krebsarten anwendbar sein - und sich für Medigene als echte Goldgrube erweisen. Analysten erwarten dann Jahresumsätze von deutlich mehr als einer Milliarde Euro.

Bringt der Analystentag Aufklärung?

Das Unternehmen selbst vermittelte bislang stets den Eindruck, dass die Interessenten für eine EndoTAG-Partnerschaft Schlange stünden und es vorrangiges Ziel von Medigene sei, den strategisch passenden und finanzstärksten Bewerber herauszufiltern. Schon im August hatte Finanzvorstand Dr. Thomas Klaue im Gespräch mit dem AKTIONÄR erklärt, wenn die Suche nach einem Partner ein 100-Meter-Lauf wäre, befände man sich kurz vor dem Ziel.

Wie weit die Partnersuche wirklich gediehen ist, darüber soll der Analystentag Aufschluss geben, der heute in Frankfurt stattfindet. Ab 14.00 Uhr will Medigene über seine zukünftige Strategie und den Stand der Verpartnerungsprozesse Bericht erstatten. Dabei steht nicht nur EndoTAG-1 im Fokus, auch für Rhudex, einen Hoffnungsträger zur Behandlung von rheumatischer Arthritis soll offenbar ein Partner gesucht werden.

DER AKTIONÄR wird am Nachmittag über die Ergebnisse des Analystentages berichten. Hat Vorstandschef Dr. Frank Mathias keine überzeugenden Antworten auf die Fragen der Analysten im Gepäck, droht der Aktie ein weiterer Absturz bis in den Bereich des 5-Jahrestiefs bei 3,14 Euro.

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