Überschattet von der Tragödie mit dem Boeing-Dreamliner in Indien hat in Paris die weltgrößte Luft- und Raumfahrtmesse begonnen. Gut 2.400 Aussteller aus 48 Ländern präsentieren ihre Neuheiten – in diesem Jahr mit besonderem Fokus aufs Militär. Bis zum 22.Juni werden etwa 300.000 Besucher erwartet, auf die auch ein spektakuläres Rahmenprogramm wartet. Airbus verbucht bereits einen Großauftrag.
In Le Bourget bei Paris ist die weltgrößte Luft- und Raumfahrtmesse gestartet. Die Paris Air Show wird von der SIAE, einer Tochtergesellschaft des französischen Verbands der Luft- und Raumfahrt-Industrie (GIFAS), organisiert. Sie bringt Akteure aus der ganzen Welt zusammen. Die SIAE wirbt: "Die Veranstaltung verkörpert Exzellenz, Innovation und internationale Zusammenarbeit in der Luft- und Raumfahrtbranche." Die Messe bietet strategische Networking-Möglichkeiten, stellt die neuesten Innovationen vor und lädt Besucher ein, den Traum und die Magie der Luft- und Raumfahrt in vollen Zügen zu genießen.
Im Mittelpunkt der einwöchigen Paris Air Show dürften in diesem Jahr die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sowie die Mehrausgaben für Verteidigung in Europa stehen, die vielen Unternehmen die Auftragsbücher füllen dürften, was auch Auswirkungen auf die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen haben wird. DER AKTIONÄR berichtet darüber.
Die Messe ist traditionell ein Schauplatz des Kräftemessens vor allem zwischen den rivalisierenden Flugzeugbauern Airbus und Boeing. Beide Konzerne werden wieder Milliarden-Aufträge einfahren. In diesem Jahr überlagern aber die Sorgen um die Folgen der US-Zollpolitik den Wettstreit. Beide Konzerne haben sich sehr besorgt über die Folgen der geplanten hohen Aufschläge für ihre Branche geäußert.
Airbus konnte am Vormittag bereits einen Großauftrag einstreichen. AviLease, der weltweit tätige Flugzeug-Leasinggeber mit Hauptsitz in Saudi-Arabien, hat zehn A350F-Frachter und 30 Flugzeuge der A320neo-Familie bestellt. Die Vereinbarung sieht auch eine künftige Erhöhung auf 22 A350F-Frachter und 55 Flugzeuge der A320neo-Familie vor.
Laut Insider-Informationen haben sich die Europäer zudem gegen die brasilianische Embraer durchgesetzt und werden für die polnische Fluggesellschaft Lot 40 Airbus A220 bauen. Der Auftrag umfasst zudem Optionen für weitere 44 Flugzeuge.
Die Airbus-Aktie zeigt zum Wochenstart freundlich. In der ersten Xetra-Handelsstunde steigt das DAX-Schwergewicht um knapp ein Prozent auf 162,96 Euro.
Die Paris Air Show zeigt Spitzenleistungen – auf dem Messegelände und in der Luft. Hersteller aus aller Welt präsentieren auch viele militärische Produkte, etwa neue Drohnen, Kampfjets und Raketen. Fachleuten der Branche und leidenschaftlichen Liebhabern der Luftfahrt wird ein spektakuläres Rahmenprogramm geboten. Bereits am ersten Messetag (16.06.25) werden 22 Flugdemonstrationen erwartet (siehe Überblick).

Es startet mit Leicht- und Kleinflugzeugen, steigert sich über Hubschrauber und Geschäftsfliegern hin zu Passagierflugzeugen. Ab etwa 14:40 Uhr werden Vorführungen verschiedener Militär-Maschinen erwartet. Richtig laut werden dürfte es bei den Demonstrationsflügen des französischen Kampffliegers Rafale (von Dassault), dem Eurofighter Typhoon (an dessen Bau Airbus maßgeblich beteiligt ist) und der F-35A von Lockheed Martin.
Trotz des verheerenden Unglücks mit einer Boeing 787 und des schwelenden Zoll-Kriegs dürfte der US-Konzern auf der Paris Air Show neue Großaufträge melden. Auch Konkurrent Airbus bleibt als wichtiger Lieferant für Verkehrs- und Militär-Flugzeuge praktisch unverzichtbar für weltweite Nachfrager. Beide Aktien haben längerfristig gute Aussichten. DER AKTIONÄR bevorzugt jedoch die Airbus-Aktie.
DER AKTIONÄR hat den Weltraum Index initiiert, in dem neben Airbus und Boeing noch sechs weitere Unternehmen der Luft- und Raumfahrt-Branche zusammengefasst sind. Per Zertifikat können Anleger am Erfolg partizipieren. Weitere Informationen inklusive der acht Werte und passender Zertifikate finden Sie hier.