Bei K+S läuft es weiterhin rund. So hat sich die Aktie des Düngemittelkonzerns seit Jahresbeginn um rund 50 Prozent verteuert. Doch nach Ansicht eines Vorstandsmitglieds des MDAX-Unternehmens ist damit das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht. Er setzt daher mit seinem privaten Geld auf eine Fortsetzung der Erholung.
So hat sich Jens Christian Keuthen gestern für 23.850 Euro Aktien von K+S in sein Portfolio gelegt. Keuthen gehört seit Februar 2025 zum Vorstand des Konzerns aus Kassel, der zuvor seit dem Jahre 2016 den Bereich "Legal" leitete. Gut möglich, dass er vor allem die langfristigen Perspektiven im Blick hat. Denn diese sind für K+S durchaus gut. So wird der Bedarf an Düngemitteln vermutlich weiter deutlich steigen. Dies liegt neben zahlreichen anderen Faktoren natürlich auch vor allem an der steigenden Weltbevölkerung.
Laut einer Prognose von Global Market Insights dürfte der Markt für Kalidünger ausgehend von 2023 bis zum Jahre 2032 um knapp 50 Prozent wachsen. Zwar gibt es bei zahlreichen Anbietern durchaus noch Möglichkeiten, die Kapazitäten anzupassen, dennoch ist angesichts der wohl weiterhin sehr robusten Nachfrage mit keinem Einbruch der Kalipreise zu rechnen. Eher erscheinen weitere Preisanstiege wahrscheinlicher, sollte es etwa zu Engpässen bei der Produktion kommen.
Indes dürfte auch der Trend hin zu einer weiteren Industrialisierung der Landwirtschaft gerade in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern dazu führen, dass der Einsatz von Kalidüngern stetig wachsen wird. Denn laut FAO und World Bank nutzen über 500 Millionen Kleinbauern weltweit meist sehr wenig bis gar keinen mineralischen Dünger, insbesondere in Subsahara-Afrika und Teilen Asiens. Gerade in vielen afrikanischen Ländern, aber auch etwa in Indien oder Bangladesch liegt der durchschnittliche Kalieinsatz nahe bei null. Laut den Angaben von Baywa lag die durchschnittliche Düngemittelausbringung in Subsahara-Afrika bei weniger als 20 Kilo pro Hektar. Zum Vergleich: In den Industrieländern werden demnach meist eher 100 bis 200 Kilo verwendet. Daraus ergibt sich mittel- bis langfristig natürlich noch erhebliches Potenzial für K+S.
Der Schritt von Vorstandsmitglied Keuthen ist durchaus nachvollziehbar. Denn die Kalipreise präsentieren sich weiter in einer starken Verfassung und verleihen K+S dementsprechend weiterhin Rückenwind. Mutige können daher bei der immer noch günstig bewerteten Aktie nach wie vor zugreifen. Der Stoppkurs kann vorerst bei 10,90 Euro belassen werden.