KI ist nach wie vor das Thema an der Börse. Der Megatrend, der die Wirtschaft auf Jahre nachhaltig verändern wird, küsst auch Microcaps wach, von denen man bislang nichts gehört hat. Artec Technologies etwa wird in Börsenforen heiß diskutiert. Doch Anleger sollten aufpassen, dass sie sich nicht die Finger verbrennen.
Artec Technologies, 2000 gegründet, hat sich nach eigenen Angaben auf die Herstellung von „hochmodernen Videosystemen“ spezialisiert. Die Produktreihen heißen Multieye und Xentaurix.
Mit Multieye bietet das Unternehmen „Produkte und Systemlösungen sowohl für einfache als auch für komplexe Videoüberwachungs- und -sicherheitsanlagen“ an.
Xentaurix-Produkt- und Systemlösungen werden „für die Aufzeichnung, Wiedergabe, Analyse und Bearbeitung von TV-, Radio- und IP-Videocontent eingesetzt – etwa für den Sendenachweis, Sendemitschnitt zur TV-Programmanalyse, für E-Learning Anwendungen und als Ereignisrecorder für Leitzentralen und Lagezentren“, so die Firma.
Dabei setzt Artec Technologies auch auf Künstliche Intelligenz. „Bundesweit aktive Hotelkette nutzt artec-Cloud für KI-gestützte Videosicherheit“, lautet zum Beispiel die Überschrift der Pressemitteilung vom 14. Oktober 2022. Am 11. April 2019 meldete das Unternehmen: „artec forscht derzeit intensiv an den Möglichkeiten von KI im Bereich der Videoanalytik.“
Allerdings ist Artec winzig. 2022 erlöste die Firma gerade einmal 2,5 Millionen Euro. Das EBITDA belief sich auf 0,15 Millionen Euro. Zahl der Mitarbeiter: 21.
Die Börse bewertet die Firma mit nur 8,1 Millionen Euro. Vor wenigen Wochen waren es sogar nur vier Millionen. Der Handel ist entsprechend dünn, wenige Order reichen, um den Kurs nach oben zu katapultieren. Das gilt natürlich auch für die andere Richtung.
Wer auf KI-Aktien setzen will, hat derzeit genügend Auswahl. Von einer Zockerei mit Artec rät DER AKTIONÄR ab.
10.07.2023, 11:02