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24.09.2025, 14:50
Der Gigant hinter dem weltweit größten Stablecoin USDT, Tether, plant offenbar eine große Kapitalrunde. Laut Medienberichten will das Unternehmen bis zu 20 Milliarden Dollar einsammeln und könnte damit OpenAI und SpaceX als wertvollste Privatunternehmen der Welt überholen.
Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, befindet sich Tether in ersten Gesprächen für eine gigantische Kapitalrunde. Im Raum steht die Aufnahme von 15 bis 20 Milliarden Dollar an frischem Kapital. Im Gegenzug sollen Investoren einen Anteil von rund drei Prozent am Unternehmen erhalten.
Sollte die Finanzierungsrunde am oberen Ende der Spanne zustande kommen, würde die Bewertung von Tether 500 Milliarden Dollar betragen. Eine Zahl, die selbst für die erfolgsverwöhnte Tech-Branche schwindelerregend ist und das Krypto-Unternehmen über Nacht zu einem der wertvollsten nicht-börsennotierten Konzerne der Welt machen würde.
In einer Liga mit den ganz Großen
Zur Einordung: Damit wäre Tether wertvoller als Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX (400 Milliarden Dollar) oder der KI-Pionier OpenAI (300 Milliarden Dollar). Der Abstand zur direkten Konkurrenz wäre gewaltig. Circle, der Emittent des zweitgrößten Stablecoins USDC, wird aktuell mit vergleichsweise bescheidenen 30 Milliarden Dollar bewertet.
Die Gespräche befinden sich laut den Berichten aber noch in einem frühen Stadium und eine mit dem Vorgang vertraute Person warnte, dass es sich bei den genannten Zahlen um Maximalziele handle.
CEO bestätigt Expansionspläne
Paolo Ardoino, der CEO von Tether, goss zusätzlich Öl ins Feuer. Auf der Plattform X bestätigte er, dass das Unternehmen eine Kapitalaufnahme von hochkarätigen Investoren prüfe, um die Strategie des Unternehmens „über alle bestehenden und neuen Geschäftsbereiche hinweg zu maximieren“. Die Ambitionen sind riesig: Neben dem Kerngeschäft mit Stablecoins will Tether in Bereiche wie künstliche Intelligenz, Rohstoffhandel, Energie, Kommunikation und Medien expandieren.
Die Lizenz zum Gelddrucken
Tether hat ein Geschäftsmodell perfektioniert, das einer Gelddruckmaschine gleicht. Das Unternehmen sichert seinen an den US-Dollar gekoppelten Stablecoin USDT mit einem riesigen Berg an Reserven ab, die hauptsächlich in kurzlaufenden US-Staatsanleihen angelegt sind. In Zeiten hoher Zinsen sprudeln die Gewinne. Allein im zweiten Quartal verbuchte das Unternehmen einen Profit von 4,9 Milliarden Dollar. Ardoino selbst sprach kürzlich von einer unglaublichen Gewinnmarge von 99 Prozent. Anleger sollten jedoch beachten, dass diese Zahlen nicht den strengen Berichtspflichten börsennotierter Unternehmen unterliegen.
Gleichzeitig arbeitet Tether an einem Comeback auf dem wichtigen US-Markt, nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu Auseinandersetzungen mit den dortigen Aufsichtsbehörden kam. Ein 2021 geschlossener Vergleich kostete das Unternehmen 41 Millionen Dollar. Nun, im Windschatten einer potenziell Krypto-freundlicheren Politik unter Donald Trump, plant Tether die Einführung eines regulierten Stablecoins für die USA.
Die Erfolgsgeschichte von Tether ist beeindruckend und zeigt das enorme Profitpotenzial im Krypto-Sektor. Doch für Anleger gibt es einen entscheidenden Haken: Tether ist und bleibt ein privates Unternehmen. Ein Börsengang ist auf absehbare Zeit kein Thema. Wer trotzdem vom Megatrend Krypto profitieren will, greift zum Bitcoin.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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