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IPO – Kursgewinne durch "Underpricing"

IPO – Kursgewinne durch
Foto: Börsenmedien AG
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04.05.2019 ‧ Benedikt Kaufmann

2019 könnte das Jahr der Unicorn-IPOs werden. Uber, AIrbnb oder Pinterest– zahlreiche US-Tech-Firmen drängen an die Börse. Die wichtigste Frage ist dabei: „Soll ich zugreifen oder lasse ich es sein?“ Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, ziehen wir die historische Performance von über 8.500 US-Börsengängen von 1980 bis 2018 heran.

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Der erste Tag

Die Kursgewinne des ersten Handelstages zählen dabei zu den eindeutigsten Preismustern an den Finanzmärkten. In den vergangenen 40 Jahren betrug der durchschnittliche Anstieg vom Ausgabepreis zum Schlusskurs des ersten Handelstages 18 Prozent.

Geschuldet ist dies einem Phänomen namens „Underpricing“. Die Emissionsbanken setzen dabei den Ausgabepreis niedriger an, um institutionelle Investoren für die Teilnahme am IPO und dem Bookbuildingverfahren zu entlohnen, Anreize für das höhere Risiko zu schaffen oder durch Kursgewinne am ersten Tag ein gewisses Medienecho hervorzurufen.

Diese attraktive Performance lässt sich jedoch nur erzielen, wenn man die Aktie zeichnet. Denn im Eröffnungspreis ist oft ein Großteil des 18-Prozent-Durchschnittsgewinns enthalten. Für Privatanleger ist eine Zuteilung von Aktien aus einem US-IPO jedoch äußerst unwahrscheinlich.

Sechs Monate danach

Interessanter für Privatanleger ist eher die durchschnittliche 6-Monats-Performance vom Schlusskurs des ersten Tages an. Doch interessant heißt nicht gleich lukrativ. Denn der durchschnittliche Kursgewinn in dieser Periode für die 8.500 Börsenneulinge beträgt nur sechs Prozent. In der Zeitspanne nach der Dotcom-Blase ist der durchschnittliche Zuwachs sogar negativ.

Fünf Jahre nach dem IPO

Gleiches gilt für einen noch langfristigeren Zeitraum von fünf Jahren. Denn je länger der Zeitraum, desto besser gelingt es dem Markt, den Börsenneuling im Vergleich mit der Peergroup zu bewerten. Die absolute durchschnittliche Jahresperformance innerhalb der ersten fünf Jahre beträgt elf Prozent.

Ein großes Problem aber bleibt: Über 60 Prozent der Börsenneulinge verzeichneten in den ersten fünf Jahren nach den ersten Handelstag Kursverluste. Einige wenige Kursausreißer machen die Performance. Wer hier kurz nach dem IPO Stock-Picking betreibt, kann auch Lotto-Spielen.

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Privatanleger deutlich benachteiligt

Ohne Zuteilung macht eine Investition in ein IPO wenig Sinn. Für Privatanleger scheint die langfristige Rendite von elf Prozent zwar attraktiv – doch einen Gewinner zu treffen ist unwahrscheinlich. Eine Anlage in einen IPO-ETF wie von Renaissance Capital ist hier vielversprechender.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus DER AKTIONÄR 18/2019.

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