Wie Finanzvorstand David Zinsner bestätigte, sind bereits am Mittwochabend 5,7 Milliarden Dollar von der Regierung auf den Konten von Intel eingegangen. Dieser Schritt ist Teil einer strategischen Investition, bei der sich Washington im Gegenzug mit rund zehn Prozent an dem angeschlagenen Halbleiterkonzern beteiligen will. Mit dem frischen Kapital soll die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der asiatischen Konkurrenz gestärkt und die heimische Produktion ausgebaut werden.
Doch das Geld allein löst nicht alle Probleme. Insbesondere die Foundry-Sparte, die Chips für andere Unternehmen fertigt, bereitet Anlegern Sorgen. Trotz besser als erwarteter Quartalszahlen brach die Intel-Aktie nach deren Veröffentlichung im Juli um acht Prozent ein – ein klares Misstrauensvotum gegen das Auftragsfertigungsgeschäft. Zinsner deutete nun an, dass man hier neue Wege gehen könnte, um frisches Kapital zu generieren. „Es wird wahrscheinlich eine Gelegenheit für externe Investoren in der Foundry geben“, so der Finanzchef. Dies wäre eine weitere Möglichkeit, das Wachstum in diesem strategisch wichtigen Bereich zu finanzieren.
Allerdings ist der Deal noch nicht in trockenen Tüchern. Eine Sprecherin des Weißen Hauses betonte, dass die Details noch vom Handelsministerium ausgearbeitet würden. Man sei noch dabei, die letzten Formalitäten zu klären. Brisant ist in diesem Zusammenhang eine offizielle Mitteilung von Intel selbst. In einem Börsendokument warnte der Konzern vor möglichen „negativen Reaktionen“ auf die staatliche Beteiligung.
Die Liste der potenziellen Bedenkenträger ist lang und reicht von Investoren und Mitarbeitern über Kunden und Lieferanten bis hin zu ausländischen Regierungen und Wettbewerbern. Intel stellt sich zudem auf mögliche Rechtsstreitigkeiten und eine verschärfte politische Beobachtung ein.
Trotz der kurzfristigen Unsicherheiten und der notwendigen juristischen Absicherungen seitens des Managements sendet der Deal ein überaus starkes Signal. Die massive Finanzspritze ist nicht nur eine Stütze, sondern ein klares Bekenntnis der US-Regierung zu Intel als technologischem Schlüsselspieler und nationalem Champion. Anleger bleiben an Bord.
29.08.2025, 13:10