Inditex springt hoch: Zara-Mutter überrascht mit starken Zahlen

Mit sieben Prozent Kursplus setzt sich die Zara-Mutter Inditex zur Wochenmitte an die Spitze des Euro Stoxx 50. Der spanische Modekonzern liefert ein starkes Zahlenwerk – und überzeugt auch beim Start ins Weihnachtsquartal. Doch ein Detail elektrisiert die Anleger besonders.

Der Umsatz lag in den ersten neun Monaten bis Ende Oktober bei 28,17 Milliarden Euro, ein Plus von 2,7 Prozent. Ohne Währungseffekte wuchs der Inditex im dritten Quartal um 8,4 Prozent. Das operative Ergebnis belief sich auf 5,94 Milliarden Euro und lag damit über der Konsensschätzung. Das Ebitda erreichte 8,30 Milliarden Euro. Die Bruttomarge lag bei 59,7 Prozent. Der Nettogewinn stieg auf 4,62 Milliarden Euro. Belastend wirkten Währungseffekte, die den Jahresumsatz laut Management um rund vier Prozentpunkte schmälern dürften.

Für die positive Marktreaktion sorgt vor allem der Blick auf das laufende vierte Quartal. Zwischen dem 1. November und dem 1. Dezember stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 10,6 Prozent. JPMorgan sprach in einer ersten Reaktion von einem Wert „über dem oberen Ende der Erwartungen“. Der Konzern profitiert von trendnahen Kollektionen, schlanken Lagerbeständen und seiner schnellen Lieferkette. Schon im dritten Quartal hatten Marken wie Pull and Bear, Massimo Dutti und Bershka von hoher Nachfrage profitiert.

Inditex zeigte im traditionell margenstarken dritten Quartal erneut den größten Ergebnisbeitrag und bleibt damit einer der profitabelsten Anbieter im Fast-Fashion-Sektor. Die Zahl der Filialen sank weiter auf 5.527, weil der Konzern große Flächen in Toplagen bevorzugt. Trotz des anhaltenden Währungsgegenwinds rechnet der Vorstand mit einer weitgehend stabilen Bruttomarge im Gesamtjahr.

So ordnen Analysten die Lage jetzt ein

Deutsche Bank-Analyst Adam Cochrane sprach von einem starken dritten Quartal und sieht Inditex geschäftlich so robust, dass sich die Textilkette eher am Luxussegment messen lasse. Das laufende vierte Quartal sei besser als gedacht gestartet und dürfte dazu führen, dass die Konsensschätzungen erhöht werden.

Georgina Johanan von JPMorgan beließ die Einstufung auf „Overweight“ und das Kursziel bei 50 Euro und betonte, der Konzern habe „an allen Fronten besser als erwartet abgeschnitten“. Die jüngsten Wachstumsraten seien so deutlich über den Prognosen gelegen, dass sie aus Sicht der Bank Vertrauen in eine überdurchschnittliche Geschäftsentwicklung bis weit ins Jahr 2026 hinein schaffen.

Jefferies-Experte James Grzinicam sieht einen „Überraschungserfolg“ bei der Bruttomarge und bestätigte die Kaufempfehlung mit Kursziel 51,50 Euro Ziel.

Kollege James Grzinicam von der RBC verwies auf deutlich bessere Margen und Cashflows sowie den starken November und bekräftigte sein „Outperform“-Rating mit Ziel 52 Euro.

Charttechnisch hat der Wert mit dem Sprung über 50 Euro ein klares Kaufsignal geliefert. Damit nimmt die Aktie Kurs auf das Jahreshoch aus dem Februar bei 56 Euro.

Enthält Material von dpa-AFX