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11.07.2014 Michael Schröder

Impreglon-CEO Henning J. Claassen: "Das Übernahmeangebot ist mehr als fair"

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Übernahmeangebot für Impreglon: Der börsennotierte Wettbewerber Aalberts Industries N.V. will den Lüneburger Beschichtungsspezialisten übernehmen und hat ein Angebot zu 14 Euro je Impreglon-Aktie angekündigt. Die beiden Hauptaktionäre, Gründer und CEO Henning J. Claassen und die J. F. Müller & Sohn AG, die zusammen rund 55 Prozent der Impreglon-Anteile halten, unterstützen das Angebot.

Aalberts will mindestens 75 Prozent der Impreglon-Aktien erwerben, aus Sicht von Claassen ist „die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die 75-Prozent-Quote erreicht wird“.

DER AKTIONÄR hat in der Vergangenheit mehrfach über die Vorzüge der Impreglon-aktie hingewiesen. Zum Abschluss sprach DER AKTIONÄR noch einmal mit Impreglon-CEO Henning J. Claassen über das Übernahmeangebot.

DER AKTIONÄR: Herr Claassen, Aalberts Industries N.V. hat ein öffentliches Übernahmeangebot angekündigt und will 14 Euro je Impreglon-Aktie bieten. Sie unterstützen dieses Angebot. Warum ist aus Ihrer Sicht Aalberts Industries der richtige Partner für Ihr „Lebenswerk Impreglon“?

Henning J. Claassen: Um in Zukunft die großen Wachstumsmöglichkeiten in der Oberflächenbranche nutzen zu können, benötigt Impreglon einen finanziell starken Mehrheitsgesellschafter. Aalberts hat die Finanzkraft und will mit Hilfe von Impreglon im Oberflächensektor stärker wachsen.

Wie sehen Sie die Zukunftsperspektive von Impreglon, falls das Übernahmeangebot erfolgreich ist?

Aalberts hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie das ‚Buy & Build‘-Geschäft verstehen. Insofern mache ich mir keine Sorgen um die Zukunft von Impreglon.

Beide Unternehmen führen ihre Tochtergesellschaften dezentral und pflegen eine identische Unternehmenskultur, so dass nach Ihren Angaben die Kontinuität in der Führung des Unternehmens gewahrt bleibt. In welcher Form werden Sie dem Unternehmen erhalten bleiben oder werden Sie sich im Falle einer erfolgreichen Übernahme komplett zurückziehen?

Ich werde auf jeden Fall für einen ruhigen Management-Übergang zur Verfügung stehen. Über die Dauer werde ich mich mit Aalberts abstimmen.

Wird Impreglon bei einer erfolgreichen Übernahme durch Aalberts dauerhaft börsennotiert bleiben oder rechnen Sie mittelfristig mit einem Rückzug vom Aktienmarkt?

Aalberts selbst ist ja bereits börsennotiert. Die Frage, ob Impreglon mittel- oder langfristig börsennotiert bleibt, kann nur Aalberts beantworten.

Mit dem Übernahmeangebot will Aalberts mindestens 75 Prozent der Impreglon-Aktien erwerben. Was wird passieren, wenn nicht genügend Impreglon-Aktionäre ihrem Beispiel folgen und diese Marke nicht erreicht wird?

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Es liegt in Aalberts Händen, ob man sich auch mit einer niedrigeren Quote zufrieden gibt. Aus meiner Sicht ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die 75-Prozent-Quote erreicht wird.

Können Sie Anleger verstehen, die den fairen Wert der Impreglon-Aktie noch deutlich höher als bei 14 Euro sehen und dieses Angebot nicht annehmen werden?

Eigentlich nicht. Unter Berücksichtigung des Aufpreises und der Tatsache, dass der Angebotspreis von 14 Euro rund 57 Prozent über dem Schlusskurs vom 31.12.2013 liegt, halte ich das Angebot für mehr als fair. Das sieht übrigens auch Warburg Research so.

Blicken wir noch auf das laufende Geschäftsjahr: Wie zufrieden waren Sie mit dem operativen Ergebnis im ersten Halbjahr?

Die genauen Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber ich denke, es wird ein sehr ordentliches Ergebnis.

Auch wenn das Übernahmeangebot in den nächsten Wochen alles überlagert, welchen Newsflow dürfen Ihre Aktionäre im zweiten Halbjahr noch erwarten? Liegt die Fortsetzung der Buy-und Build-Strategie nun erst mal auf Eis?

Für Impreglon heißt es `Business as usual`. Das gilt auch für `Buy & Build`.

Herr Claassen, vielen Dank für das Gespräch.

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