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14.11.2017 Nikolas Kessler

ICOs: Europäische Börsenaufsicht warnt vor Totalverlust

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Nach der BaFin hat sich inzwischen auch die europäische Finanzaufsicht ESMA zum Thema Initial Coin Offerings (ICOs) geäußert und dabei die Risiken für Investoren sowie die Pflichten der Unternehmen betont. Hintergrund ist der anhaltende ICO- und Krypto-Boom.

ICOs seien „extrem riskante und hochspekulative Investments“, so das Urteil von ESMA. Als Risikofaktoren identifiziert die Aufsichtsbehörde unter anderem mögliche Fehler in der zugrundeliegenden (Blockchain-) Technologie, die extrem hohe Volatilität sowie die häufig unzureichende Informationslage, da die sogenannten White Paper im Gegensatz zu Wertpapierprosekten „untestiert, unvollständig, unausgewogen oder gar irreführend“ seien.

Entsprechend sei ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals möglich. Da sich einige Projekte zudem in einer rechtlichen Grauzone oder gänzlich außerhalb geltender Regularien bewegen, seien sie anfällig für Betrug und Geldwäsche.

Ähnlich hatte sich in der Vorwoche bereit die deutsche Finanzaufsicht BaFin zum Thema ICOs geäußert. Im Gegensatz zur BaFin nimmt ESMA jedoch auch die Unternehmen, die ICOs durchführen oder daran beteiligt sind, in die Pflicht. Diese müssten genau prüfen, ob es sich bei ihren Vorhaben um Finanzdienstleistungen handelt. Sollte dem so sein, müssten EU-Regeln wie Direktiven für Alternative Investmentfonds (AIFMD) und zum Schutz vor Geldwäsche sowie Prospektrichtlinien eingehalten werden.

Hintergrund für die Stellungnahmen von BaFin, ESMA und weiteren Aufsichtsbehörden in Großbritannien, der Schweiz oder den USA ist der anhaltende Boom von ICOs oder Token Sales. Laut dem Portal coinschedule.com wurden alleine seit Jahresbeginn bei 211 Projekten rund 3,46 Milliarden Dollar eingeworben. In China und Südkorea sind ICOs seit einigen Wochen verboten.

Totalverlust-Risiko – nur für Zocker

Die Warnungen vor ICOs sind nicht unbegründet. Im Zuge der jüngsten Bitcoin-Rallye sind auch ICOs verstärkt in den Fokus der Anleger gerückt. Allerdings rechnen selbst Krypto-Experten damit, dass nur wenige der ICO-finanzierten Projekte langfristig überleben können. Scheitert ein Projekt, werden die Token in der Regel wertlos. Entsprechend sollten Anleger nur so viel investieren, wie sie zu verlieren bereit sind. 

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