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01.03.2022 Michael Schröder

Hensoldt-Aktie: Die Rallye geht weiter – die Hintergründe!

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HENSOLDT AG INHABER-AKTIEN O.N.

Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat die Aktienmärkte in die Knie gezwungen, bei den Rüstungsherstellern aber für kräftige Kursgewinne gesorgt. Neben dem MDAX-Konzern Rheinmetall hat vor allem die Hensoldt-Aktie deutlich an Wert zugelegt. Eine Bestandsaufnahme.

Das aus dem Airbus-Konzern hervorgegangene Unternehmen stellt Radare und Systeme zur Überwachung, Aufklärung und Luftverteidigung her. Dabei hat der Konzern auch ein System entwickelt, das die taktischen Vorteile von Tarnkappen-Flugzeugen im Krieg zunichtemachen kann. Zudem liefert Hensoldt auch Schlüsseltechnologien aus den Bereichen Krypto-Technik und Sensorik.

Der Finanzinvestor KKR hatte das Unternehmen 2017 übernommen und es im September 2020 an die Börse gebracht. Im vergangenen Jahr verkaufte KKR eine Sperrminorität von 25,1 Prozent an den Bund und einen weiteren Anteil in gleicher Höhe an den italienischen Konzern Leonardo.

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Seit vergangenen Donnerstag konnte die Hensoldt-Aktie um über 80 Prozent an Wert zulegen. Der Börsenwert beträgt damit mittlerweile rund 2,7 Milliarden Euro.

Der Grund für diesen Aufschwung ist schnell gefunden: Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine will Deutschland die Bundeswehr massiv aufrüsten. Über ein Sondervermögen soll sie 100 Milliarden Euro erhalten. Das Geld werde mit dem Bundeshaushalt 2022 bereitgestellt, kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag an. Zugleich sagte er zu, Deutschland werde "von nun an – Jahr für Jahr - mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in unsere Verteidigung investieren". Dies war seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr der Fall.

Wenige Tage zuvor hatte der Rüstungselektronik-Hersteller erklärt, 2021 dank Aufträgen rund um den Kampfjet Eurofighter und das Aufklärungssystem Pegasus kräftig zugelegt zu haben. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich gelang der Sprung in die schwarzen Zahlen: Der Gewinn erreichte dank einer gesunkenen Schuldenlast fast 63 Millionen Euro nach einem Verlust von 65 Millionen im Vorjahr. Unterdessen wuchs der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) um knapp ein Fünftel auf 261 Millionen Euro. Die Aktionäre können sich nun auf eine Dividende von 25 Cent je Aktie freuen – fast doppelt so viel wie im Vorjahr.

Auch für das laufende Jahr peilt Hensoldt-Chef Thomas Müller weitere Steigerungen an. So soll der Umsatz auf rund 1,7 Milliarden Euro klettern. Der bereinigte operative Gewinn soll 285 bis 300 Millionen Euro erreichen. Dabei kann der Vorstand auf ein dickes Auftragsbuch bauen: So schwoll der Auftragsbestand im vergangenen Jahr um fast die Hälfte auf rund 5,1 Milliarden Euro an. Angesichts der neuen Investitionspläne könnte hier in Zukunft noch einiges dazu kommen.

Analyst David Perry von JPMorgan sprach in einer Studie von einer "neuen Ära" der Rüstungsausgaben. Russlands Invasion in die Ukraine habe das Marktumfeld für den europäischen Verteidigungssektor grundlegend verändert, so der Experte. Zudem könnten mit Blick auf Nachhaltigkeitskriterien mehr Investoren akzeptieren, dass "Verteidigung" notwendig sei, um Frieden und Demokratie zu bewahren. Die Hensoldt-Aktie wurde daraufhin von ihm auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 15,00 auf 22,50 Euro angehoben.

HENSOLDT AG INHABER-AKTIEN O.N. (WKN: HAG000)

Die Aktie wird zur Stunde für rund 26 Euro gehandelt. In der Spitze ging es heute sogar hoch bis auf 28,40 Euro. Die aktuelle Entwicklung in der Ukraine und die Aussicht auf neue Großaufträge könnten für weitere Impulse sorgen. Bei aller Euphorie und Fantasie sollten Anleger aber auch Teilgewinnmitnahmen überdenken und sich auf einen volatilen Kursverlauf einstellen.

Mit Material von dpa-AFX.

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