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Gold besser als Silber? Hier stimmt etwas nicht

Gold besser als Silber? Hier stimmt etwas nicht
Foto: Börsenmedien AG
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Markus Bußler 03.02.2014 Markus Bußler

Für Anleger, die sich schon einige Jahre mit dem Edelmetall-Sektor beschäftigen, ist es keine neue Erkenntnis: Silber verhält sich in der Regel weit volatiler als Gold. In Aufwärtsbewegungen lassen sich damit hohe Gewinne einfahren, in Abwärtsbewegungen verliert Silber dagegen in der Regel stärker als Gold. Doch im Moment scheint sich Silber etwas zu entkoppeln. Woran liegt das?

Beginnen wir im vergangenen Jahr. Schon 2013 ging es für Silber im Gleichschritt mit Gold nach unten. Das ist deshalb etwas überraschend, da der Rückgang bei Gold immer wieder mit den Verkauf von Gold-ETFs erklärt worden ist. Doch Silber ETFs hatten bei Weitem keine so großen Abflüsse zu verzeichnen. Warum also der Kursrutsch? Sicherlich hat dies mit einer Art Sippenhaft zu tun? Zudem sind die Spekulanten an der Rohstoffbörse Comex alles andere als optimistisch für Silber gestimmt – sprich sie sind in hohem Maße Short.

Blick auf die Industrienachfrage

Doch ganz vergessen sollten Anleger auch nicht, dass die Investmentnachfrage nur eine Größe bei Silber ist. Die andere ist die Industrienachfrage. Sprich, Silber ist auch ein Industriemetall. Und die Charts von Industriemetallen präsentieren sich zurzeit eher schwach. Dies hat in hohem Maße damit zu tun, dass die jüngsten Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung in China Anlass zur Sorge gaben. Das Wachstum liegt unter den Erwartungen der Marktteilnehmer. Immer öfter fällt der Begriff „Hard Landing“ in Zusammenhang mit China. Und das belastet den Kurs.


Interessant ist dazu auch, dass sich das Gold/Silber-Ratio derzeit zu Gunsten von Gold verschiebt. Was heißt das? Volkswirtschaftler sprechen in diesem Fall von eher deflationären Tendenzen. Dagegen weist ein Gold/Silber-Ratio, das zu Gunsten von Silber dreht – was nichts anderes heißt, als dass sich Silber besser entwickelt als Gold – auf eher inflationäre Tendenzen hin. Das hat wiederum mit der schon aufgeführten Industrienachfrage zu tun. Die Theorie besagt, dass durch die höhere Nachfrage aus der Industrie sich Silber besser entwickeln würde als Gold – die höhere Produktion aber wiederum auf eine höhere Nachfrage zurückzuführen ist. Und dies wiederum ein inflationäres Umfeld bedeuten würde.

Wie gesagt: Derzeit verschiebt sich das Ratio gerade in Richtung Gold. Das ist zwar noch kein Grund zur Panik. Doch Anleger sollten sich vor Augen halten, dass dies eher auf ein deflationäres Umfeld hindeuten könnte. Verschärft sich die Krise in den Schwellenländern, dann könnten Anleger vermehrt in Gold flüchten. Und sollte die Krise wirklich China treffen, dann könnte das Thema Deflation tatsächlich in den Blickpunkt rücken. Doch so weit ist es bisher zum Glück noch nicht. Doch es lohnt sich, das Thema genauer zu beobachten.

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