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29.08.2012 Bastian Galuschka

Gilead-Aktie: Nach Zulassung vor neuem Hoch

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Die Verantwortlichen des Marktführers bei HIV-Medikamenten können sich gleich zweimal freuen. Zum einen über die Zulassung eines neuen Produkts, zum anderen über das Versagen der Konkurrenz. Kein Wunder, dass die Gilead-Aktie nur so vor Stärke strotzt..

Positive News für alle Gilead-Aktionäre. Wie das Unternehmen Anfang der Woche meldete, hat die US-Zulassungsbehörde FDA grünes Licht für einen Marktstart von Stribild gegeben. Die zuvor noch als Quad-Pille bekannte Therapie vereint vier Wirkstoffe in einer Pille und erleichtert HIV-Infizierten so die Anwendung. Stribild besteht aus Gileads bereits bewährter Therapie Truvada, die die Wirkstoffe Emtricitabine und Tenofovir vereint. Zum anderen sind mit Elvitegravir und Cobicistat auch zwei neue Wirkstoffe in der Quad-Pille enthalten.

Dominanz bei HIV-Produkten

Stribilds Zulassung war vom Markt weitestgehend erwartet worden. Ein Expertenpanel hatte sich bereits im Frühjahr mit 13 zu 1 Stimmen klar für eine Zulassung der Pille entschieden. Zuvor hatte Stribild in einer Vergleichsstudie mit Gileads Anwendung Atripla eine leicht bessere Wirksamkeit gezeigt. Stribild dürfte Gileads nächster Blockbuster werden. Analyst Robyn Karnauskas von der Deutschen Bank schätzt, dass rund 35 Prozent aller neuen HIV-Patienten auf Stribild zurückgreifen werden. Alleine in den USA sind rund 1,2 Millionen Menschen an HIV erkrankt.

Konkurrenz schwächelt

Baut Gilead seine Dominanz bei HIV-Medikamenten weiter aus, so versucht es sich mit seinem Phase-III-Medikament GS-7977 auch in einem völlig neuen Bereich, der Hepatitis-C-Therapie. Hier gibt es zwar schon Anwendungen, bespielsweise von Vertex Pharmaceuticals. Gileads GS-7977 wäre aber die erste rein orale Therapie für Hepatitis-C-Patienten. Experten rechnen mit einem Markteintritt von GS-7977 spätestens im Jahr 2015. Derweil hechelt die Konkurrenz Gilead mit Phase-II-Produkten auch hier hinterher und verbrennt sich reihenweise die Finger.

Erst vor einigen Tagen stoppte Bristol-Meyers Squibb die Entwicklung eines Konkurrenzprodukts aufgrund von Sicherheitsbedenken. Wenige Monate zuvor hatte der Pharmariese sich BMS-986094, so der Forschungsname der Anwendung, durch die 2,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Biotech-Unternehmens Inhibitex einverleibt. Als Folge muss der Konzern etzt im dritten Quartal 1,8 Milliarden Dollar abschreiben. Idenix Pharmaceuticals wiederum, ein weiterer Mitbewerber, musste die Studien zweiter Hepatitis-C-Produkte auf Anweisung der FDA ebenfalls unterbrechen. Auch hier spielten Sicherheitsbedenken eine Rolle. Gileads Forschungsvorsprung hat somit noch einmal zugenommen.

Biotech-Erfolgsstory

Die Gilead-Aktie notiert nur knapp unter ihrem Allzeithoch bei 58,84 Dollar. Mit einem KGV für das kommende Jahr von 13 ist das Unternehmen angesichts der herausragenden Marktstellung bei HIV-Medikamenten sowie der Aussicht auf eine weitere Marktführerschaft auf dem Feld der Hepatitis-C-Anwendungen günstig bewertet. Analysten rechnen sogar, dass Gileads Gewinn in fünf Jahren auf zehn Dollar je Aktie explodieren könnte. Die Rallye bei dem Titel dürfte somit noch lange nicht am Ende sein.

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