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06.06.2015 Florian Söllner

Gewinn-Explosion? Internet-Veteran Paulus Neef setzt auf Yoga-Start-up

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Wer den Boom am Neuen Markt miterlebt hat, kennt diesen Namen: Paulus Neef. Der Pixelpark-Gründer und seine Aktien waren zunächst über­aus erfolgreich – um dann im all­ge­­meinen Neuer-Markt-Crash mit unterzugehen. Jetzt ist er zurück. Neef initiierte das Start-up Unyte und sammelt gerade Geld über eine Crowd-Plattform ein. Es ist eine Herzensangelegenheit: „Ich habe gemerkt, wie gut mir Yoga selbst tut“, so Neef.

Doch auf der Turnmatte sitzen und relaxen ist nun vorbei. Unyte hat sich ein straffes Wachstumsprogramm vorgenommen. Nach der Eröffnung eines ersten Yoga-Studios in Berlin im Herbst 2015 sollen bis 2020 mindestens 20 weitere Standorte folgen. Schon jetzt liegt die Unternehmensbewertung bei sechs Millionen Euro.
Wer etwa 100 Euro auf das neue Projekt setzt, kann mitverdienen. Sollten die ambitionierten Ziele er­reicht werden, würden laut Bei­spiel­­rechnung zwischen 2018 und 2020 rund 50 Euro Gewinnbeteiligung anfallen. Auch bei einem Exit profitieren Crowd-Investoren.
Unyte bedient mit Yoga einen stark wachsenden Trend, steht jedoch im direkten Wettbewerb mit Fitnessstudios. Neef argumentiert gegenüber dem AKTIONÄR: „Teure Kurse und unflexible Öffnungszeiten sind für Kunden große Hürden. Wir glauben, mit Unyte ein Angebot geschaffen zu haben, welches genau auf die Bedürfnisse unserer urbanen Gesellschaft abzielt.“
Investieren? Nur wer Geduld und die Gelassenheit eines Yoga-Meisters mitbringt.


Freygeist: Boommarkt E-Bike
Auf den Sportsgeist seiner Anleger ver­traut auch der Radhersteller Freygeist. Im ersten Jahr wollen die Gründer 470 ihrer rund 4.000 Euro teuren E-Bikes verkaufen. Bis 2019 soll der Absatz dann fast verzehnfacht, ein Umsatz 15,8 und ein Gewinn von 3,5 Millionen Euro eingefahren werden. Für 100 Euro würde man dann allein für 2018 und 2019 rund 160 Euro Gewinnbeteiligung erhalten. Doch Freygeist ist nicht der erste Anbieter von E-Bikes. Ob das Konzept wie geplant aufgeht, ist ungewiss. Nur für Fans!

Saustarke Idee, oder?
Auch das Start-up Saustark Design hat schon bei der Namensgebung Mut bewiesen. Das Geschäftskonzept ist schlüssig und verständlich: der Verkauf von Sitzbezügen und Textilien, um Ikea-Möbel zu verschönern. Schon 2013 baten die Gründer Crowd-Investoren um Starthilfe, nun wird für die Expansion erneut frisches Kapital benötigt. Immerhin: Die Firma erzielte 2014 mit einer halben Million Euro schon nennenswerte Umsätze. Der Plan ist, 2017 bereits 5,9 Millionen Euro zu erlösen und die Gewinnzone zu erreichen.

Neef: „Ideen sind nun ausgereifter“
Ob Unyte, Freygeist oder Saustark – die Euphorie der Gründer und ihrer Crowd-Investoren erinnert an den Neuer-Markt-Boom zur Jahrtausendwende. Wir haben Internet-Veteran Neef nach den Unterschieden gefragt: „Inzwischen sind die Businessmodelle ausgereifter. Der Professionalisierungsgrad ist deutlich gestiegen. Das befreit jedoch nicht vor Risiken, Fehlern und Problemen. Eine Lektion haben wir gelernt“, so Neef mit einem entspannten Yoga-Lächeln: „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Auch wenn sie starke Wurzeln haben.“

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