Evonik: Das schmerzt gewaltig

Mit der Evonik-Aktie geht es auch in dieser Woche weiter bergab. Am Dienstag markierten die Papiere des Spezialchemiekonzerns mit 13,55 Euro ein neues Rekordtief. Seit Jahresbeginn hat das Papier damit rund 19 Prozent an Wert verloren – und eine schnelle Trendwende ist laut Analysten nicht in Sicht. Zudem könnte womögloch auch noch die hohe Dividende in Gefahr geraten. 

Goldman-Analystin Georgina Fraser sieht weiteres Abwärtspotenzial bis auf 11,60 Euro und warnt vor anhaltendem Preisdruck im Tierfuttersegment, insbesondere beim Eiweißstoff Methionin. Grund seien wachsende Produktionskapazitäten der Konkurrenz, die die Margen zusätzlich belasten könnten. In ihrer Branchenanalyse verweist Fraser zudem auf strukturelle Risiken, die sich an den Kreditmärkten bereits abzeichneten. Ohne einen deutlichen Kapazitätsabbau sei eine Erholung der Chemiebranche kaum vorstellbar, so die Expertin. Entsprechend hat sie ihre mittelfristigen Gewinnprognosen und Kursziele im Schnitt um 13 Prozent reduziert.

Auch Jefferies-Analyst Chris Counihan zeigt sich zurückhaltend. Für das Jahr 2027 erwartet er lediglich weniger als ein Fünftel der vom Unternehmen angestrebten operativen Erholung. Zudem rechnet er damit, dass Evonik die Dividende auf absehbare Zeit nicht vollständig aus dem laufenden Cashflow finanzieren kann – ein klares Warnsignal für einkommensorientierte Anleger. Er stuft die Evonik-Papiere nun nur noch mit "Underperform" ein, zuvor lautete sein Anlagevotum noch "Hold". Zudem kürzte er das Kursziel von 15,20 auf 12,20 Euro.