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03.11.2022 Michael Schröder

Elmos Semiconductor: Prognose angeboben - was passiert hinter den Kulissen?

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Elmos Semiconductor

Elmos Semiconductor stand in den vergangenen Tagen wegen des geplanten Verkaufs seiner Waferfertigung in Dortmund an eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics im Fokus. Heute sorgt der Halbleiter-Spezialist mit einer Erhöhung der Jahresprognosen für neue Schlagzeilen.

Elmos-Vorstand Arne Schneider sieht sein Unternehmen auf Kurs: „Auch im dritten Quartal 2022 haben wir uns in einem herausfordernden Umfeld sehr positiv entwickelt und haben unsere Gesamtjahresprognose angehoben“, so Firmenlenker. „Die weiterhin hohe Nachfrage nach Elmos-Halbleitern ist eine sehr gute Basis für die weitere Geschäftsentwicklung.“

Der Umsatz stieg im Q3 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 119,6 Millionen Euro. Während die Bruttomarge mit 45,1 Prozent stabil blieb, konnte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 29,8 Millionen Euro (Vorjahr: 13,6 Millionen Euro) mehr als verdoppelt werden. Die EBIT-Marge verbesserte sich entsprechend auf starke 24,9 Prozent (Vorjahr: 16,8 Prozent).

Erwartet weiteres Wachstum: Vorstand Arne Schneider

Auch beim Blick nach vorne zeigt sich der Vorstand zuversichtlich: „Trotz der aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Unsicherheiten wird der Markt für automobile Halbeiter durch die steigende Elektrifizierung aller Systeme und Funktionen im Fahrzeug nachhaltig deutlich wachsen. Mit unseren innovativen Lösungen werden wir an diesen strukturellen Entwicklungen langfristig partizipieren.“

Hintergrund: Elmos konzentriert sich vorwiegend auf die Herstellung von Halbleitern für den Einsatz in Autos. Dabei zählen die Dortmunder zu den führenden Anbietern von anwenderspezifischen integrierten Schaltungen – kurz ASICs. Da der Halbleiteranteil im Auto Branchenstudien zufolge unverändert wächst, sollte die Nachfrage nach Automobil-ICs aus dem Hause Elmos spürbar zulegen, selbst wenn die weltweite Automobilproduktion im nächsten Jahr nur marginal steigen oder stagnieren würde. Die positiven Preiseffekte durch eine anhaltend hohe Nachfrage dürften die höheren Kosten für Wafer, Energie und Löhne kompensieren.

Die Prognose für das Gesamtjahr wurde aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten 2022 und der weiterhin erfreulichen Auftragslage angehoben: Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von mehr als 440 Millionen Euro (bisher: 430 Millionen Euro; Vorjahr: 322,1 Millionen Euro). Für die operative EBIT-Marge wird nun mit 23 Prozent (± zwei Prozentpunkte) gerechnet. Bisher waren es 21 Prozent (± zwei Prozentpunkte).

Wichtig: Die erwartete operative EBIT-Marge enthält keine Effekte aus einem möglichen Vollzugdes bereits im Dezember 2021 vereinbarten Verkaufs der Elmos Waferfertigung an Silex Microsystems AB. Die Schweden sind eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics. Der weltweit führende Fertigungsbetrieb für mikroelektronisch-mechanische Systeme (MEMS-Foundry) zahlt Elmos im Gegenzug 85 Millionen Euro. Mit dem Verkauf will Elmos die eigene Produktion aufgeben, seine Chips stattdessen bei Auftragsfertigern einkaufen und weiterverarbeiten.

Die Transaktion wurde in den vergangenen Tagen wegen der Sorgen vor einer zunehmenden Abhängigkeit von China im Halbleiter-Markt in den Medien intensiv diskutiert. Ein Abschluss steht noch immer unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Da die zum Verkauf stehende Technologie dem Vernehmen nach aber nur einen geringen technischen Stellenwert hat und für die Chinesen kaum Vorteile bietet, soll die Freigabe Zeitungsberichten zufolge aber in Kürze erteilt werden.

Wird der Deal final durchgewunken, winkt möglicherweise eine Sonderausschüttung an die Aktionäre. Im Dezember 2021 schoss die Aktie nach der Meldung daher um rund 30 Prozent auf knapp 60 Euro in die Höhe. Mit dem Stimmungsumschwung am Markt ist der Kurs im laufenden Jahr dann aber wieder deutlich zurückgefallen.

Elmos Semiconductor (WKN: 567710)

Zahlen und Ausblick zeigen: Elmos Semiconductor ist auf Kurs. Die Nachfrage der Automobilkunden dürfte weiter hoch bleiben. Die mit einem 2023er-KGV von 11 im Peergroup-Vergleich günstig bewertete Aktie sollte daher weiter den Vorwärtsgang einlegen und weiter Kurs auf die 60-Euro-Marke nehmen. Warburg Research sieht die Papiere sogar erst bei 70 Euro fair bewertet. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse.

Aktien von Elmos Semiconductor befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.

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