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12.12.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: SAP greift an - Top-Chance?

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SAP

Er kennt die Aktienmärkte aus dem Effeff, hat alle Trends ganz genau im Blick. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse schreibt für Sie auf deraktionaer.de über seine Favoriten an der Börse. Das sind vor allem deutsche Nebenwerte mit hohem Kurspotenzial. Lesen Sie seine Analyse.

„Seit 30 Jahren ist SAP an der Börse. Langfristanleger wurden belohnt. Gegenüber dem Ausgabepreis ist der Kurs um mehr als den Faktor 100 explodiert. Obendrauf kommen noch die Dividenden.

Der Weltmarktführer für betriebswirtschaftliche Software ist das wertvollste deutsche Unternehmen. Aktuelle Marktkapitalisierung knapp 110 Milliarden Euro. Die Walldorfer haben sich immer wieder neu erfunden. Derzeit verlagert der Softwareriese sein Angebot immer mehr in die Cloud. Statt Lizenzen zu kaufen, mieten immer mehr Unternehmen die Programme.

Jetzt machte die Softwareschmiede Schlagzeilen. SAP kauft für gut acht Milliarden Dollar den amerikanischen CRM-Spezialisten Qualtrics (Customer Relationship Management). Die in Euro gerechnet größte Akquisition der Firmengeschichte.

Teuer? Nicht wirklich

Die Umstände des Deals gleichen einem Husarenritt. SAP-Chef Bill McDermott schnappte zu, während der Börsengang von Qualtrics lief, kurz bevor die Bücher geschlossen worden wären. Der Preis, den McDermott nun zahlt, liegt um mehr als 50 Prozent über dem beim IPO angestrebten Börsenwert. SAP bietet den zwanzigfachen Jahresumsatz (2018)!

Manche Analysten fragen sich, ob McDermott nun übergeschnappt sei. Doch der Zukauf könnte sich auszahlen. Denn der Markt für Programme zur Steuerung von Kundenbeziehungen ist das größte und am schnellsten wachsende Segment der Unternehmenssoftware. Und genau auf diesem Feld ist SAP bislang unterbelichtet. Marktführer ist Salesforce, mit einem Anteil von rund 20 Prozent, es folgen abgeschlagen Oracle und SAP mit etwas mehr bzw. etwas weniger als sieben Prozent.

Mit dem dritten Platz gibt sich ein „Siegertyp“ wie McDermott nicht zufrieden. Zumal die Finanzierung der Transaktion kein Problem darstellt. Wegen der guten Bonität können sich die Walldorfer am Bondmarkt praktisch zum Nulltarif refinanzieren. Nach Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal regten sich Analysten ernsthaft darüber auf, dass die operative Umsatzrendite um 0,4 Prozent auf 28,9 Prozent geschrumpft war.

Cloud ist Trumpf

Doch ist das eine reine Momentaufnahme. Beim klassischen Lizenzverkauf zahlt der Kunde einmalig, während das Softwareangebot aus der Cloud Mieteinnahmen über die gesamte Laufzeit einbringt. Die Umsätze verschieben sich also nach hinten, liegen aber in der Summe meistens höher. Das heißt, in Zukunft ist wieder mit steigenden Margen zu rechnen. Im dritten Quartal fuhr die Cloud ein Umsatzplus von 40 Prozent ein, während die Lizenzen um neun Prozent schrumpften.

Die wiederkehrenden Erlöse (Cloud und Wartung) belaufen sich inzwischen auf 68 Prozent, vor fünf Jahren erst 54 Prozent. Das Geschäft wird also immer krisenfester. CEO McDermott hat die Jahresziele bereits dreimal in Folge angehoben. SAP plant ein Umsatzwachstum zwischen 7,5 und 8,5 Prozent auf gut 25 Milliarden Euro. Das Ebit soll um über zehn Prozent auf etwa 7,5 Milliarden klettern.

Da geht noch einiges

Mit acht Prozent Kursplus zählt SAP zu den wenigen Aktien des DAX, die im zu Ende gehenden Jahr gestiegen sind. Aktuell 89 Euro. Mit einem KGV (2018) von rund 20 ist die Aktie keinesfalls zu teuer. Langfristanleger dürften weiter auf ihre Kosten kommen.

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