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08.03.2018 Andreas Deutsch

Egbert Prior: Gesundheit für das Depot

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Er kennt die Börse aus dem Effeff. Die Rede ist von Egbert Prior. Der langjährige Herausgeber der Prior Börse analysiert für Sie seine Favoriten: deutsche Nebenwerte. Lesen Sie seine Analyse.

"Mit Infineon und Osram – Abspaltungen aus dem Siemens-Konzern – verdienten Anleger prächtig. Es spricht viel dafür, dass auch der Börsengang von Healthineers – der Medizintechniktochter der Münchener – eine Erfolgsstory wird.

Dabei hat der Kursrutsch der letzten Woche dafür gesorgt, dass die Aktien mit einem Abschlag angeboten werden. Die Preisspanne liegt zwischen 26 und 31 Euro. Börsenbewertung 26 bis 31 Milliarden. Vor dem Schwächeanfall der Aktienmärkte war von Bewertungen bis zu 40 Milliarden die Rede.

Angesichts des ermäßigten Preisniveaus trennt sich Siemens lediglich von 15 Prozent der Anteile und verwendet die Mittel, um Schulden der Tochter abzubauen. Ein erster Schritt. Der Mischkonzern setzt auf eine starke Wertentwicklung des Börsenaspiranten und hofft, zu einem späteren Zeitpunkt, zu höheren Kursen weitere Anteile verkaufen zu können. Siemens möchte aber auch langfristig die Mehrheit behalten.

Im letzten Geschäftsjahr (per 30.9.) gingen bei Healthineers knapp 14 Milliarden durch die Bücher, operativ wurden nahezu 2,5 Milliarden verdient. Die operative Gewinnmarge knackige 18,1 Prozent!

Das Geschäft ruht auf drei Säulen: Bildgebende Verfahren (beispielsweise Computertomographie). Mit 8,2 Milliarden Umsatz die größte Sparte. Es folgen Labordiagnostik (4,2 Milliarden) und „neuartige Therapien“ (1,5 Milliarden).

In der Diagnostik ist das Medizintechnikunternehmen die Nummer zwei, in den beiden anderen Segmenten beansprucht man die Weltmarktführerschaft. Healthineers profitiert vom Megatrend Gesundheit. Die Bevölkerung wächst, in immer mehr Ländern können sich die Menschen eine gute medizinische Behandlung leisten, die Zahl der Alten und damit häufigst Kranken wächst.

Zudem macht der medizinische Fortschritt die Therapien immer aufwändiger und teurer. Das Geschäft ist wenig zyklisch. Besonders in der Labordiagnostik sind 90 Prozent der Erlöse jährlich wiederkehrend.

Healthineers ist aktuell dabei, die sogenannte in-vitro-Diagnostik auf eine einzige Plattform „Atellica Solution“ zu heben. Das verspricht Effizienzgewinne, bislang waren fünf verschiedene Plattformen im Einsatz. Die Zeichnungsfrist läuft voraussichtlich vom 6. bis zum 15. März.

Die Erstnotiz ist für den 16. März geplant. Das Bankenkonsortium führen Deutsche Bank, Goldman Sachs und JP Morgan. Es ist das viertgrößte IPO, das es in Deutschland je gab, nach Deutscher Telekom, Deutsche Post und Infineon.

Fazit: Für uns ist die Aktie ein klarer Kauf. Wir erwarten allerdings keine großen Zeichnungsgewinne und empfehlen der einfachheithalber einen Einstieg über die Börse.“

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