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12.04.2011 Markus Horntrich

DF Deutsche Forfait: “Wir erwarten starke positive Effekte“

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Der Exportfinanzierer DF Deutsche Forfait blieb im Geschäftsjahr 2010 hinter den Erwartungen zurück. Ob die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen Wirkung zeigen, verrät Vorstand Marina Attawar im Interview mit dem AKTIONÄR.

Jahrelang konnte die DF Deutsche Forfait AG Forfaitierungsvolumen und Ertrag steigern. So ist in den Jahren 2004 bis 2008 das Forfaitierungsvolumen von 633 Millionen auf 826 Millionen Euro gestiegen, der Jahresüberschuss legte im gleichen Zeitraum von 1,0 Millionen auf 5,8 Millionen Euro zu. Im Geschäftsjahr 2010 ist das Kölner Finanzierungsinstitut jedoch hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Sofort eingeleitete Maßnahmen zeigten allerdings schon in der zweiten Hälfte des vierten Quartals 2010 erste positive Effekte. DER AKTIONÄR sprach mit Vorstandsmitglied Marina Attawar über die aktuelle Situation der Gesellschaft.

DER AKTIONÄR: Frau Attawar, wie zufrieden sind Sie mit dem Geschäftsjahr 2010?

Wie haben Sie auf den unbefriedigenden Geschäftsverlauf reagiert?

Wir haben bereits im letzten Jahr eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, um unsere Vertriebskraft zu stärken und das Forfaitierungsvolumen zu erhöhen. Hier zu gehören unter anderem der Aufbau eines Sekundärmarkt-Team, das sich ausschließlich um die Betreuung des für die Platzierung wichtigen Investorennetzwerkes kümmert sowie der Austausch unseres Büroleiters in Brasilien.

Wie hat sich das neue Geschäftsjahr angelassen?

Das Geschäft hat sich in den ersten Wochen gut entwickelt und wir gehen aktuell für das Gesamtjahr von einem steigenden Forfaitierungsvolumen aus. Das wird sich dann auch im Ergebnis widerspiegeln. Allerdings ist es natürlich für eine wirklich belastbare Aussage noch zu früh.  

Werden Sie die Forfaitierungsmarge im laufenden Jahr im Vergleich zu 2010 steigern können?

Die Forfaitierungsmarge ist mit 1,8 Prozent immer noch auf einem im langjährigen Vergleich guten Niveau. Sie liegt höher als vor der Finanzmarktkrise und Stand heute gehen wir davon aus, dass dies eine nachhaltige Entwicklung ist. Wir fokussieren uns aber weniger auf die durchschnittliche Marge, sondern auf den Ertrag jedes Einzelgeschäftes. Hierbei nehmen wir auch Geschäfte mit einer geringeren Marge gerne mit, wenn sie ein gutes Risiko aufweisen und wir unter dem Strich Geld verdienen.

DFAG-Prognosen von SES Resarch





2009 2010 2011e 2012e 2013e
Forfaitierungsvolumen Mio. Euro 576,0 650,0 710,0 800,0 890,0
Gewinn v. Steuern Mio. Euro 4,9 2,9 4,2 5,0 5,7
Nettoergebnis Mio. Euro 3,5 2,1 2,9 3,5 4,0
Ergebnis/Aktie Euro 0,52 0,31 0,43 0,51 0,58
             

Können Sie die spürbaren Ansätze hinsichtlich der Steigerung des Forfaitierungsvolumens wieder nachhaltig beleben?

Ja, davon sind wir überzeugt. Insbesondere von unserem Sekundärmarkt-Team erwarten wir starke positive Effekte. Denn je schneller wir unsere Geschäfte platzieren, desto eher haben wir wieder freie Kapazitäten für neue Transaktionen. Außerdem wird dieses Team selbst einen deutlichen Beitrag zu einem höheren Volumen auf der Ankaufsseite liefern und darüber hinaus verfügen wir über bessere Informationen zur Nachfrage der Investoren. Hierdurch können wir auf der Ankaufsseite schneller marktgerechte Preise stellen und die Platzierbarkeit der einzelnen Geschäfte besser einschätzen. .

Spüren Sie nach der Finanzmarktkrise wieder zunehmenden Konkurrenzdruck durch Wettbewerber?

Sicher sind jetzt wieder Marktteilnehmer, insbesondere Banken, zurückgekehrt, die sich in der Krise zurückgezogen haben. Dies führt auf der Ankaufseite zu mehr Konkurrenz, aber der Markt ist immer noch groß genug. Auf der anderen Seite hilft uns die Rückkehr zur Normalität auf der Platzierungsseite, also dem Verkauf der Forderungen. So sind jetzt auch wieder Risiken mit einer längeren Laufzeit platzierbar.

Wie sieht die Situation in Ihren Problemregionen Brasilien und Mexiko aus?

Brasilien hat sich in den letzten Wochen sehr positiv entwickelt. Seit dem Personalwechsel Anfang Dezember haben wir schon deutlich mehr Geschäft gesehen als zuvor. Dieser Trend setzt sich auch in 2011 fort. In Mexiko kommen wir in kleinen Schritten voran, nehmen aber gleichzeitig auch andere Länder in Mittel- und Südamerika stärker in den Fokus.

Wo läuft das Geschäft derzeit am besten?

Das Geschäft hat sich insgesamt belebt, insbesondere das Sekundärmarkt-Team entwickelt sich sehr gut.

Wo sind die Stärken von Deutsche Forfait nach der Krise anzusiedeln?

Wir haben seit unserer Gründung bewiesen, dass wir in allen Marktphasen Gewinne erzielen können. Das ist unsere große Stärke. Daneben verfügen wir für einen Mittelständler über ein großes internationales Netzwerk. Durch die eingeleiteten Maßnahmen haben wir unseren Vertrieb auf die neue Marktsituation eingestellt. Diese Struktur ist eine gute Grundlage für weiteres Wachstum.

Frau Attawar, vielen Dank für das Interview.

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