Der Einstieg des Motorenbauers Deutz in das Rüstungsgeschäft hat die Aktie zuletzt beflügelt und fast bis an die 10-Euro-Marke geführt. Nach Börsenschluss hat der SDAX-Konzern am Montag nun aber eine Kapitalerhöhung für den neuesten Zukauf angekündigt – was die Aktie auf Tradegate unter Druck setzt.
Deutz will mit der Kapitalerhöhung den Kauf des Drohnenantriebsspezialisten Sobek finanzieren. Eine entsprechende Maßnahme war bereits bei der Ankündigung der Übernahme in Aussicht gestellt worden. Nun will Deutz das Grundkapital um zehn Prozent durch die Ausgabe von rund 13,9 Millionen neuen Aktien aufstocken. Das Bezugsrecht ist dabei ausgeschlossen. Der Platzierungspreis und der endgültige Bruttoemissionserlös werden erst nach Abschluss des Verfahrens festgelegt.
Da bei einer solchen Aktienplatzierung aber ein gewisser Abschlag üblich ist, verliert die Aktie auf Tradegate rund drei Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs von 9,95 Euro. Zum Schlusskurs hätte die Kapitalerhöhung ein Volumen von rund 138 Millionen Euro umfasst.
Erst in der vergangenen Woche hatte Deutz den Zukauf von Sobek bekanntgegeben. Das profitable Unternehmen erwartet derzeit für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich sowie ein EBITDA von etwa zehn bis zwölf Millionen Euro. Der Kaufpreis soll etwa das Elffache des EBITDA betragen und dürfte durch die Kapitalerhöhung damit etwa gedeckt sein.
Rüstungsaktien sind weiter gefragt bei den Anlegern. Der Ausbau dieses wachstumsstarken Geschäftsbereichs durch Deutz kam an der Börse in den vergangenen Wochen und Monaten entsprechend gut an. Die Kapitalerhöhung kommt nicht überraschend, dürfte kurzfristig aber dennoch die Aktie belasten. Auf lange Sicht ist Deutz aber auf dem richtigen Weg und zweistellige Kurse könnten zeitnah möglich sein.
08.09.2025, 19:31