Die Experten von Focus Money erinnern daran, dass Sprint das Übernahmeangebot für T-Mobile USA zurückgezogen hat. Dem Wall Street Journal zufolge spricht die Tochter der Deutschen Telekom zudem nicht mit dem zweiten Bieter, der französischen Mobilfunkfirma Iliad, die für einen Anteil von 56,6 Prozent fast 16 Milliarden geboten hat. Nach Bekanntwerden dieser Nachrichten sackten die Aktienkurse der beteiligten Firmen ab. Das vorläufige Resultat ist: Sprint wird wohl eine bis zwei Milliarden Dollar an T-Mobile USA als Prämie zahlen müssen, weil Sprint die Gespräche abgebrochen hat. Iliad könnte das Angebot nachbessern und sich dazu finanzielle Hilfe vom TV-Satellitenbetreiber DISH holen, der nach den Vorgaben der US-Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte bis zum Jahr 2017 hochwertige Netzkapazitäten für die Mobilfunksparte nachweisen muss. Heike Pauls, Analystin der Commerzbank, schätzt den Preis den Iliad und DISH gemeinsam für T-Mobile USA bieten könnten auf 38 Dollar je Aktie, was dem fairen Wert eines eigenständigen Unternehmens T-Mobile USA entspräche. Allerdings sei die Deutsche Telekom keineswegs gezwungen, das frühere Sorgenkind zu verkaufen. Schließlich verdiente T-Mobile USA im zweiten Quartal des laufenden Jahres 391 Millionen Dollar, nachdem ein Jahr zuvor ein zweistelliger Millionenverlust erwirtschaftet worden ist. Der US-Markt ist hochlukrativ und deshalb hart umkämpft. T-Mobile USA bietet keine subventionierten Handys mehr an und möchte die Konkurrenz bei den Tarifpreisen unterbieten. Zuletzt unterschrieben bei T-Mobile mehr neue Kunden als bei den beiden US-Platzhirschen Verizon und AT&T zusammen. Allerdings muss T-Mobile USA dringend in Netze und Frequenzen investieren, was mit einem starken Großaktionär leichter wäre. Heike Pauls schätzt, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von T-Mobile USA würde im nächsten Jahr auf sieben Milliarden Dollar steigen, was die Aktienkurse von T-Mobile USA und der Deutschen Telekom stützen würde. Die Deutsche Telekom wiederum hätte mit dem geschätzten Verkaufserlös von 32 Milliarden Dollar den Plan von Konzernchef Timotheus Höttges leichter umsetzen können, größte und treibende Kraft beim Aufbau eines einheitlichen, paneuropäischen Kommunikationsnetzes zu sein. In den bisher 14 (unterschiedlichen) Ländernetzen ließen sich damit drei Milliarden Euro sparen. Höttges sagte bezüglich der hohen Investitionen in T-Mobile USA und der besser als erwarteten Quartalszahlen der Tochter: "Jetzt beginnen wir die Früchte einzufahren." Die Analysten von HSBC Trinkaus sehen sich in ihren Schätzungen bestätigt und bleiben bei ihrem mittelfristigen Kursziel für die Deutsche Telekom von 15 Euro. Anleger sollten die Anteile vor diesem Hintergrund mit demselben Kursziel kaufen und den Stoppkurs bei 9,60 Euro setzen.
Deutsche Telekom: Die Tochter treibt; Börsenwelt Presseschau III

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