Die Deutsche Lufthansa verschärft die Gangart mit dem Wettbewerber Turkish Airlines. DER AKTIONÄR zeigt, was das für die Anleger der Airline bedeutet.
Die Lufthansa geht aus Wettbewerbsgründen auf Distanz zu ihrem Partner Turkish Airlines. Von Januar an will sie ihren Kunden bei Flügen mit Turkish Airlines nur noch ein Viertel der dafür anfallenden Statusmeilen gutschreiben. Dies berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Ein Lufthansa-Sprecher hat dies bereits bestätigt. "Wir befinden uns in einem verstärkten Wettbewerb", sagte er. Die Formulierung des "Spiegels", es handele sich um das "Ende einer Beziehung" zwischen den Airlines, wies er zurück. Das Magazin berichtete auch, Turkish Airlines sauge "massiv Kunden aus Deutschland ab", der Partnerstatus helfe ihr dabei.
Individuelle Festlegung
Beide Airlines sind Mitglied im weltgrößten Airline-Bündnis Star Alliance. Bei anderen Alliance-Partnern werden laut Spiegel nach wie vor 100 Prozent der Statusmeilen gutgeschrieben, berichtete. Die Lufthansa verweist darauf Prinzipiell wird die Höhe der Meilenvergabe zwischen den Partnern festgelegt", sagte der Sprecher. Dabei spielten auch die Markt- und Wettbewerbssituation eine Rolle.
Lufthansa denkt nach Angaben des Sprechers außerdem darüber nach, das sogenannte Code-Share-Angebot mit Turkish Airlines zu reduzieren. In diesen Fällen kauft beispielsweise Lufthansa ein Kontingent an Turkish-Airline-Flügen und vermarktet es selbst. Als Grund für die Überlegung nannte der Sprecher mangelnde Wirtschaftlichkeit. Da die Lufthansa ihr Angebot ausgeweitet habe, sei die Notwendigkeit nicht mehr gegeben, das Angebot in der Form aufrechtzuerhalten. Davon habe Lufthansa den Partner bereits informiert.
Widerstand im Visier
Die größere Distanz zu Turkish Airlines ändert nichts an der positiven Einschätzung des AKTIONÄR zu der Aktie der größten deutschen Fluggesellschaft. Die Airline macht schnelle Fortschritte beim Effizienzprogramm Score und hat zuletzt zudem zahlreiche charttechnische Widerstände überwunden. Investierte Anleger bleiben an Bord und lassen die Gewinne laufen.
Mit Material von dpa-AFX