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07.09.2018 ‧ Matthias J. Kapfer

Deutsche Bank: Star-Fondsmanager kehrt Tochter DWS den Rücken

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Deutsche Bank

Ein weiteres Desaster für die Deutsche Bank. Die Tochtergesellschaft DWS Group muss nach dem holprigen Börsenstart im März einen heftigen Verlust melden. Für das größte deutsche Geldhaus scheint unterdessen keine Besserung in Sicht.

Paukenschlag in Frankfurt. Der mehrfach ausgezeichnete Star-Fondsmanager Tim Albrecht verlässt die Deutsche-Bank-Tochter DWS und wechselt zur Hamburger Berenberg Bank. Der Topmanager wird bei der Privatbank auch einen alten Bekannten Treffen, denn bereits Anfang 2017 war der damalige Chef der DWS Henning Gebhardt ebenfalls von Frankfurt nach Hamburg gewechselt.

Das Branchenmagazin Fonds Professionell bezeichnete den Verlust des Star-Fondsmanagers als „herben Schlag“. Albrecht führte unteranderem die Flaggschiff-Fonds „DWS Deutschland“ sowie „DWS Aktien Strategie Deutschland“. Insgesamt belief sich das von ihm verwaltete Vermögen auf rund 15 Milliarden Euro – und das in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Weiterer Kursverfall droht

Für die Deutsche Bank ist der Verlust des Topmanagers ebenfalls besorgniserregend, zumal das größte deutsche Geldhaus rund 77,75 Prozent der DWS-Aktien im Besitz hat. Im März hatten die Frankfurter 22,25 Prozent der Vermögensverwaltungstochter an die Börse gebracht.

Mit einem Emissionspreis von 32,50 Euro erlöste die Tochter rund 1,4 Milliarden Euro für die Deutsche Bank. Der einstige Ausgabepreis ist aber mittlerweile in weite Ferne gerückt, seit dem IPO verlor die DWS-Aktie fast ein Viertel ihres Werts. Anleger sollten derzeit die Finger von der DWS Group lassen.

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Gleiches gilt für die Deutsche Bank, die Ende des Monats aus dem Euro Stoxx 50 fliegen wird. Durch den Rauswurf könnten weitere Kursverluste für die Aktie drohen, denn die 33 Indexfonds, die den Euro Stoxx 50 nachbilden, müssen die Papiere des Geldhauses nun verkaufen. Es geht um mehr als 24 Millionen Aktien. DER AKTIONÄR rät Anlegern dazu, bei dem Papier weiterhin an der Seitenlinie zu verharren.

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Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Autor hält Positionen an Deutsche Bank, die von einer etwaigen aus der Publikation resultierenden Kursentwicklung profitieren.

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