Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren strengen Kurs bei der anstehenden tiefgreifenden Überprüfung der Banken in der Eurozone untermauert. Das bekommt auch die Deutsche Bank zu spüren. Muss die Deutsche Bank ihre Risikovorsorge aufstocken?
In einer Podiumsdiskussion am Samstag hat EZB-Direktor Jörg Asmussen die Risikovorsorge der Deutschen Bank hinterfragt, berichtete das Handelsblatt. "Sie haben Rückstellungen über vier Milliarden Euro für Rechtsrisiken gebildet. Das ist natürlich hoch. Aber die Frage ist, ob das reicht", zitierte das Blatt den EZB-Vertreter. Dabei habe Asmussen auf die 13 Milliarden Dollar verwiesen, die die US-Großbank JP Morgan für einen Vergleich wegen windiger Hypothekengeschäfte zahlen musste.
EZB will Banken genau prüfen
Das größte deutsche Geldhaus hat in diesem Jahr seine Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten um rund zwei Milliarden Euro auf 4,1 Milliarden Euro erhöht. Zudem sieht das Institut nach Angaben des jüngsten Quartalsberichts im schlimmsten Fall weitere Belastungen von 1,3 Milliarden Euro, für die es noch keine Vorsorge in der Bilanz getroffen hat.
Die EZB will in den kommenden Monaten die rund 130 größten Banken in der Eurozone genau überprüfen. Dabei will die Zentralbank Schwachstellen bei den Instituten finden, die notfalls mit frischem Kapital gestopft werden sollen. So will die EZB sicherstellen, dass sie möglichst keine Altlasten übernimmt, wenn sie in einem Jahr die zentrale Aufsicht über die Banken bekommt.
Stopp beachten
Sollte die Deutsche Bank ihre Risikovorsorge weiter erhöhen müssen, würde dies den Gewinn und wohl auch den Aktienkurs belasten. Anleger beachten den Stoppkurs bei 29 Euro.
Mit Material von dpa-AFX